среда, 3 января 2018 г.

eso_ätherischer_staub

Teso aetherial dust?

hallo, ich würde gerne wissen wozu man aetherial dust braucht in Teso. habe schon viel gegoogelt aber 0 gefunden..

Mit dem ätherischen Staub kann man einen Trank brauen, der ähnlich dem Psijic-Ambrosia ist, nur 3x stärker (150% mehr XP statt 50%).Voraussetzung: Rezept für das normale Ambrosia x2. Einmal, weil eine Zutat für den Äthertrank das alte normale Psijic-Ambrosia ist und das 2. Mal, weil man das komplette Psijic-Rezept nochmal braucht, um es mit einer Ätherischen Chiffre in das neue Rezept umwandeln zu können. Diese Ätherische Chiffre ist bei Weltbossen zu finden, droppt aber extrem selten. hab bei wenigen Gilden den fertigen Trank gefunden und der Verkäufer ist immer der gleiche.Den Ätherischen Staub hingegen kann man in allen Crafting-Mats finden (Holz, Blumen, Erz. ) außer in Runen. Oder man kauft ihn beim Gildenhändler seiner Wahl (zZ ca. 100k). Ätherischer Staub + Psijic-Anbrosia sind dann die Zutaten, die man benötigt, um das Äther-Ambrosia herzustellen.Hoffe, konnte helfen :)

Auch interessant

Wozu braucht man ein Parlament?

und in welchen Fächern müss man besonders gut sein für den Beruf und was ist dieser Beruf überhaupt PS: Hab schon gegoogelt- nichts gefunden

Wozu braucht es Werte?

(Also z.B. bei PCs). Ich hab schon gegoogelt, aber da habe ich komischerweise nichts gefunden.

Danke fuer eure Antworten ^^

Hi, ich habe bei mir in der Scheune Enoxaparin Natrium spritzen gefunden. Die sind sehr alt. Bis zum Juni 2003 haltbar. Wozu braucht man diese Spritzen?

Hallo :) ich habe mir heute diese Wimpernzange geholt :-). Weiß jemand wozu man das kleine Teil neben der Wimperzange braucht bzw. wozu das gut ist? ich habe schon gegoogelt, aber nichts gefunden :(.

Wozu braucht man twitter?

wozu braucht man das & wo benutzt man das ?

Habs schon gegoogelt - finde aber nur die Verstecke der Totenköpfe. Weiß jemand wozu man die braucht?

Mythic Aetherial Ambrosia

Kommentare

Aus eigener heutiger Erfahrung: Bis jetzt ca. 1000 Rohtsoffe von jeder Sorte gefarmt, aber nichts gefunden.

Ich für meinen Teil hab ohnehin die Einladung zur Gwent Beta bekommen, also ist das auch alles nicht so wild.

Und Himmelsrand wollte auch nochmal von Drachen befreit werden.. So viel zu tun und so wenig Zeit xD

Ist es sicher das man das Rezept nochmal braucht oder reicht es das man es irgendwann mal zusammengesetzt und benuzt hat?

Wenn nicht, funktioniert es mit nem gekauften oder braucht man besser die 7 Einzelteile und fügt die dann mit dem Aetherial Dust zusammen?

Dann hat man ein besseres Ambrosia Rezept.

Heisst, jetzt wieder wochenlang oder besser monatelang alle 7 Teile sammeln oder für 300.000-800.000g im Gildenladen kaufen.

Und wie heißt das "Aetheric Cipher" auf deutsch? Weil ich aktuell nichts finde mit Ätherisch im Gildenladen^^

Oder allg. unter welche Kategorie etc. fällt das Ding? Dropt das aiuch nur selten?

Jetzt nur noch 20000 Gegner töten, dann kann ich den Trank herstellen

in mobs der non-dlc-gebiete

in mobs der non-dlc-gebiete

Also auch in Kargstein?

in mobs der non-dlc-gebiete

Also auch in Kargstein?

Ich zitiere mal aus den Natch Potes:

Nein, Zitat Patchnotes:

Ebenso Hews Fluch, die Goldküste und Orsinium

Aber zum Thema: Wenn ich das Zeug finden sollte, dann nur zum Verkaufen. Ich hab alle meine Chars auf 50, bin über das CP-Cap, also wozu 150% XP?

Eso ätherischer staub

Tamriel Trade Centre

Post, Browse, Suche und Handel

beliebte Items

© 2015 by Steven Chen All rights reserved

Tamriel Trade Centre was created using content and materials from The Elder Scrolls® Online: Tamriel Unlimited™ © ZeniMax® Online Studios, LLC or its licensors. This site is not affiliated with ZeniMax Online Studios, and ZeniMax Online Studios is not responsible for any of the content on, or the privacy policy of this site.

Windows®, Xbox® and their logos are registered trademarks of Microsoft Corporation

Sony PlayStation® and its logo are registered trademarks of Sony Inc.

Rudolf Steiner

Related Interests

Rating and Stats

Sharing Options

Document Actions

Pages 6 to 159 are not shown in this preview.

Pages 165 to 176 are not shown in this preview.

Pages 182 to 199 are not shown in this preview.

Pages 205 to 216 are not shown in this preview.

Pages 222 to 286 are not shown in this preview.

Recommended Documents

Documents Similar To Rudolf Steiner

More From Paul Ioan Popescu

Footer Menu

Legal

Social Media

  • Copyright © 2017 Scribd Inc.
  • .
  • Browse Books
  • .
  • Mobile Site
  • .
  • Site Directory
  • .
  • Site Language:

Are you sure?

This action might not be possible to undo. Are you sure you want to continue?

Are you sure you want to delete this list?

Everything you selected will also be removed from your lists.

This book will also be removed from all your lists.

We've curated titles we think you'll love.

One more step

Please complete the security check to access www.buffed.de

Why do I have to complete a CAPTCHA?

Completing the CAPTCHA proves you are a human and gives you temporary access to the web property.

What can I do to prevent this in the future?

If you are on a personal connection, like at home, you can run an anti-virus scan on your device to make sure it is not infected with malware.

If you are at an office or shared network, you can ask the network administrator to run a scan across the network looking for misconfigured or infected devices.

Another way to prevent getting this page in the future is to use Privacy Pass. Check out the browser extension in the Firefox Add-ons Store.

Cloudflare Ray ID: 3cca0b57661e8e01 • Your IP : 185.87.51.142 • Performance & security by Cloudflare

Eso ätherischer staub

Tamriel Trade Centre

Post, Browse, Suche und Handel

beliebte Items

© 2015 by Steven Chen All rights reserved

Tamriel Trade Centre was created using content and materials from The Elder Scrolls® Online: Tamriel Unlimited™ © ZeniMax® Online Studios, LLC or its licensors. This site is not affiliated with ZeniMax Online Studios, and ZeniMax Online Studios is not responsible for any of the content on, or the privacy policy of this site.

Windows®, Xbox® and their logos are registered trademarks of Microsoft Corporation

Sony PlayStation® and its logo are registered trademarks of Sony Inc.

Eso ätherischer staub

in fьnf Aufzьgen

Ulrichen von Hutten eins teutschen Ritters

Von den Frantzosen oder blatteren 1519.

Insolitam peperere luem? . «

Fracastoro, Syphilis sive de morbo

Vorwort zur dritten Auflage

Der Verfasser ist hinsichtlich dieser dritten Auflage wenige Worte der Aufklдrung schuldig. Das Publikum wird sich vielleicht schon gewundert haben, dass diese Dichtung, die doch vom Staatsanwalt konfisziert ist, immer und immer wieder in der Цffentlichkeit erscheint. Es wird sich gewiss schon gedacht haben, dass der Dichter verrьckt sei. Dem ist aber nicht so. Das Publikum hat eben gar keine Ahnung von den Umstдnden, unter denen der Dichter produziert und den Inhalt seiner Inspiration vor die Цffentlichkeit bringt. Es kennt eben nicht jenes Kleinod, welches er allein besitzt, und das ihn befдhigt, unabhдngig von allen sonst etwa in Betracht kommenden Faktoren, nur seiner Inspiration zu folgen und nur sie ganz und voll zum Ausdruck zu bringen: das Gottesgnadentum der Dichter. Das Gottesgnadentum mit seinen schweren Pflichten, seinen niemals endenden, stets andauernden Mьhen und Arbeiten, mit seiner furchtbaren Verantwortung vor Gott allein, von der kein Mensch, kein Staatsanwalt, kein Abgeordnetenhaus, kein Volk den Dichter entbinden kann. Es ist dies das Kleinod, welches zwar auch schon frьher mehr oder weniger bekannt war, aber doch erst in jьngster Zeit von den Dichtern in voller Klarheit erfasst und auch dem Volke verstдndlich gemacht wurde. Es wird also gut sein, wenn das Publikum, der Reichstag, die Minister, die Fьrsten, der Kaiser, der Staatsanwalt unsere Dichtungen als das hinnehmen, was sie sind, eine von Gott gewollte Sache, und nicht lang fragen oder nцrgeln.

Zьrich, den 4. September 1897.

Dichter von Gottes Gnaden.

Direktor. Schauspieler. Regisseur. Dichter.

Die Hдuser leer, und leer auch unsre Kassen,

Das Publikum bleibt wie vom Giftschrank fern.

Theaterstьcke haben wir in Massen,

Doch diese Stьcke hat das Volk nicht gern.

Stets Kladderadatsch, Radau, Erschiessen-lassen,

- Da ist dann meist die Polizei nicht fern -

Und Volksgebrьll, verdдcht'ge Spдsse, Phrasen:

Sie halten im Parkett sich zu die Nasen.

Ihr mьsst nur 'ne Idee damit verbinden.

Nee, nee! - Tendenz! - Um Gottes willen nicht!

Was heisst »Tendenz«?! - Lasst mich was Schцnes finden!

Das Schцne schlдgt der Wahrheit ins Gesicht.

Streng soll der Dichter an den Stoff sich binden,

Und objektiv sich zeigen. Anders nicht!

Direktor auf den Schauspieler weisend

Seid Ihr denn »objektiv« - mit Euren Waden,

Perьcken, Stelzen, Buckeln und Pomaden?!

Das ist was andres! - Das ist hohler Schein,

Und muss es sein; dafьr ist es die Bьhne.

Lasst mich mit Redensarten nur allein!

Wenn ich auf dem Kothurne mich erkьhne,

Dann soll es auch gedichtet danach sein;

Und ich will Trдnen, Jammer, Schuld und Sьhne:

Sie sollen im Parterre mir wieder flennen,

Und dankbar dann nach Hause kehren kцnnen.

Da weicht Ihr ganz nun von der Regel ab.

Ich hab' mich nie nach Regeln eingerichtet!

Da kommt Ihr wieder in den alten Trab.

Poet ist der, der volle Hдuser dichtet!

Und das Theater wird dann ein Schabab,

Wo jeder nur auf Pathos sich verpflichtet

Und Purzelbдume schlдgt, Pirouetten, Triller

Mit Kraftgejauchze а la Schubart, Schiller.

Ihr Herrn, mir scheint, der Streit geht schon zu weit.

Es kommt doch darauf an, was man tragieret.

Der eine trдgt die Kleider eng, der weit,

Weil jeder nur sein Kцrpermass tangieret.

Lasst jedem, wie's ihn ziert, sein eigen Kleid

Im ьbrigen die Rollen gut studieret! -

Seht dort den Herrn in seinen langen Falten,

Den fragt, und lasst nur seinen Genius walten!

Sie haben alle den in tiefer Meditation begriffenen Dichter erblickt, der, im Hintergrunde vorьberwandelnd, eben an ihnen vorbeischreiten will.

He, Freund, Ihr kommt wohl Grade vom Parnass?

Ich seh's am Schritt, ich seh's an Eurer Miene;

Die Stirne ernst gesenkt, die Wimper nass -

Ihr spracht gewiss mit Klio, Euphrosyne -

Und hier der Stil, die Rolle - ohne Spass,

Ihr schreibt ja sonst doch fьr die deutsche Bьhne -

Darf ich erfahren, was in Eurem Busen

Erweckt die wechselvollen, keuschen Musen? -

Ich komm' vom Brдuhaus grad - Ihr Herrn, verzeiht!

Es ist das sonst nicht meine Lieblingsstдtte;

Weit lieber weilt' ich in der Einsamkeit,

Wo sich mein Geist wohl reich befruchtet hдtte -

Nur um 'nen Stoff zu suchen, wie's gebeut

Die Mode jetzt, trank ich dort um die Wette -

Doch mitten aus der dampferfьllten Stelle

Trieb's mich im Geiste fort zu Himmel, Hцlle.

Was um mich herging, nicht vernahm's mein Ohr,

Entrьckt war ich in weltentfernte Weiten,

Nur dumpf vernahm ich der Berauschten Chor,

Dieweil ich kniete vor Drei-Einigkeiten.

Alle drei stьrzen auf ihn los

Ihr schriebt ein Stьck!

Die Hцlle kommt drin vor!?

Phantastisch, seh' ich, tut sich's da ausbreiten!

Verwandtet Ihr Versenkung;, Flugmaschinen?

Darf ich wohl mit der Teufelsrolle dienen?

Dichter weicht zurьck, ernst

Direktor entreisst ihm die Rolle

Her damit! - Ihr wisst ja nie,

Wann Euch einmal ein grosser Wurf gelungen.

Da schreibt Ihr von der Nacht bis in die Frьh',

Und habt mit Teufeln und mit Gott gerungen,

Und soll's dann auf die Bьhne endlich - sieh,

Da hat Melancholie Euch fast bezwungen.

Regisseur zum Dichter

Lasst's ihn nur sehn!

Direktor die Hand zum Akkord ausstreckend

Ich nehm's! Tu's blindlings nehmen!

Und spдter reden wir von den Tantiemen.

Ich warne vor dem Stьck.

Was kann es sein? -

Muss, was der Dichter schaut in ernster Stunde,

Wenn er erschьttert, fiebernd und allein,

Denn auf die Bьhne gleich, in aller Munde,

Und ausgeschrien auf dem Markte sein?

Die Masse, mit dem Bцsen stets im Bunde,

Blдst gleich den Funken auf zum Feuerschein

Direktor halblaut zu Regisseur und Schauspieler

Der Kerl hat einen Treffer! - Schafft ihn weiter!

Ich geh' zum Kostьmier gleich und zum Schneider.

Regisseur der mit dem Schauspieler den widerstrebenden Dichter fortdrдngt

Lasst's ihn doch lesen! -

Direktor zu dem sich schwer fьgenden Dichter

Geht nur mit den beiden!

Denn kommt's zur Probe, braucht's noch manches Wort!

Fьr sich im Manuskript blдtternd, wдhrend die andern ab.

Auch der Zensur muss ich's noch unterbreiten,

Sonst streicht sie mir die besten Stellen fort.

»Umsturz« und »Engelsturz« zu unterscheiden,

Ist auf der Polizei just nicht der Ort.

Er schliesst die Rolle und hдlt sie hoch in der Linken.

Doch komm' ich raus aus all der Not und Enge,

Seh' ich mal wieder Hдuser voll Gedrдnge. Ab.

Erster, Zweiter und Dritter Engel

Gestalten aus dem Totenreich:

Rodrigo Borgia, Alexander VI., Papst

Kinder des Papstes:

Girolama Borgia, vermдhlt mit Cesarini

Isabella Borgia, vermдhlt mit Matuzzi

Von der Vanozza:

Pier Luigi Borgia, Herzog von Gandia

Don Giovanni Borgia, Graf von Celano

Cesare Borgia, Herzog von Romagna

Don Joffre Borgia, Graf von Cariati

Dona Lucrezia Borgia, Herzogin von Bisaglie

Von Julia Farnese, vermдhlte Orsini:

Laura Borgia, noch minderjдhrig

Giovanni Borgia, noch minderjдhrig

Mдtressen des Papstes:

Julia Farnese, vermдhlt mit Orsini

Alessandro Farnese, Julias Bruder, Kardinal

Dona Sancia, Schwiegertochter des Papstes, vermдhlt mit Don Joffre

Adriana Mila, Vertraute des Papstes, Erzieherin seiner Kinder

Neffen des Papstes:

Francesco Borgia, Erzbischof von Cosenza

Luigi Pietro Borgia, Kardinal-Diakon

Collerando Borgia, Bischof von Monreale

Rodrigo Borgia, Kapitдn der pдpstlichen Garde

Vertraute des Papstes:

Giovanni Lopez, Bischof von Perugia

Pietro Caranza, Geheimkдmmerer

Juan Marades, Bischof von Toul, Geheimintendant des Papstes

Giovanni Vera da Ercilla, Mitglieder des heiligen Kollegiums

Remolina da Ilerda, Mitglieder des heiligen Kollegiums

Burcard, Zeremonienmeister des Papstes

Ein deutscher Schulmeister

Erster, Zweiter und Dritter Edelmann

Der Heilige Geist, Erzengel, дltere und jьngere Engel, Amoretten; - Maria Magdalena, Apostel, Mдrtyrer, barmherzige Schwestern, ein Bote; - Tiere, Fratzen, Gestalten von Toten; - geistliche Wьrdentrдger, pдpstliche Hofbeamte, Gesandte, rцmische Damen, Kavaliere, Kurtisanen, Schauspieler, Sдnger, Kдmpfer, Soldaten, Volk.

Zeit. Frьhjahr 1495, das erste, historisch beglaubigte Datum vom Ausbruch der Lustseuche.

Der Himmel; ein Thronsaal; drei Engel in schwanenweissen federdaunartigen Anzьgen mit enganliegenden, durch Schleifen gehaltenen Kniehosen, Wadenstrьmpfen, kurzen Amorettenflьgeln, weissgepuderten, kurzgeschnittenen Haaren, weissen Atlasschuhen; sie haben Flederwische in der Hand zum Abstauben.

Erster Engel. Heut steht ER wieder spдt auf.

Zweiter Engel. Seid froh! Dieses Gehust', dieses wasserblaue Geglotz', dieses Schleimfliessen, Fluchen, Spucken den ganzen Tag - man kommt zu keinem gesunden Augenblick.

Dritter Engel. Ja, es ist merkwьrdig da heroben!

Erster Engel. A propos! Ist der Thron festgemacht?

Zweiter Engel. Ja, um Gottes willen! Ist der Thron festgemacht? Er wackelte gestern.

Dritter Engel. Wer wackelte gestern?

Erster Engel. Der Thron, dummes Gдnschen!

Dritter Engel verwundert. Der Thron? - Warum wackelt der Thron?

Erster Engel. Enfin, er wackelt eben.

Dritter Engel. Wie? Wackelt denn hier heroben ьberhaupt etwas?

Erster und zweiter Engel laut auflachend. Ha, ha, ha, ha! -

Dritter Engel immer ernster und erstaunter. Ja, warum wackelt der heilige Thron?

Erster Engel energisch. Dummes Gдnschen! Weil hier sowieso alles aus dem Leim geht und lidschдftig wird, Gцtter und Mцbel, Fransen und Tapeten.

Dritter Engel innerlich erbebend. Gott, wenn das meine Mutter wьsste!

Zweiter Engel stirnrunzelnd und hцhnisch. Deine Mutter? - Was willst du denn mit deiner Mutter, Fratz?

Dritter Engel. Ach, sie liess doch heute die sechzigste Seelenmesse fьr mich lesen!

Erster und zweiter Engel mit wachsender Verwunderung. Fьr dich?! - Beide laut auflachend. Ja, wie alt bist denn du?

Dritter Engel sich besinnend und dann mit Pathos zitierend. »Vor Gott sind tausend Jahre wie ein Tag, und ein Tag wie tausend Jahre!«

Erster und zweiter Engel ihr abwinkend und sie zur Rдson bringend; sehr breit. Ja, ja, ja, - is schon recht; das wissen wir schon! - Aber wie alt warst du denn drunten?

Dritter Engel kindlich. Knapp vierzehn Jahre!

Erster Engel lachend. Und da brauchst du Seelenmessen?

Dritter Engel zaghaft. Ach, ihr wisst ja nicht, ich bin ja gestorben!

Erster und zweiter Engel noch lauter lachend. Ha, ha, ha! Hi, hi! - No, natьrlich, sonst wдrst du ja nicht hier! -

Dritter Engel mit unverrьckbarem Ernst. Ach, ihr wisst ja nicht, ich bin ja in Sьnden gestorben!

Erster und zweiter Engel aufs neue lachend. Das auch noch! - Du armer Schlucker, was hast da denn getan?

Dritter Engel: stockt, schaut mit starren Augen ihre Genossinnen an und faltet die Hдnde.

Zweiter Engel: hцhnisch. Hast deine Schulaufgabe nicht gelernt? - Hast Kleckse in dein Schreibheft gemacht?

Dritter Engel: immer in дngstlich-gespannter Haltung. Ach, mir wird so bang; - nicht wahr, ihr sagt es nicht weiter?!

Erster und zweiter Engel sich ausschьttend vor Lachen. Was? Da heroben und nichts weitersagen?!

Dritter Engel: erstaunt. Was? Ihr wisst es schon?

Erster Engel. Nein! Aber sag's nur heraus; wir erfahren's doch!

Zweiter Engel. Also frisch! Was war's?

Dritter Engel. Ach, mich hat ein grosser Mann - erdrьckt!

Erster Engel betonend. Erdrьckt?

Dritter Engel. Oder vergiftet!

Zweiter Engel ebenso betonend Vergiftet?

Dritter Engel naiv. Ich weiss nicht mehr, wie die Mutter sagte.

Erster Engel mit wachsendem Erstaunen. Ja, war denn die Mutter dabei?

Dritter Engel mit glдnzenden Augen erzдhlend. Die war im Nebenzimmer; - aber die Tьr war halb offen; da kam ein grosser, alter Mann herein; - die Mutter hatte gesagt, ich sollte alles geschehen lassen; - der Mann sei der Rektor der Schule und sei sehr streng; - und wenn ich in allem gehorsam sei - kдme ich unter die Ersten; - und der grosse, alte Mann -

Erster und zweiter Engel drдngend. Nun, der grosse, alte Mann.

Dritter Engel fortfahrend. . war sehr stark.

Erster und zweiter Engel sich gegenseitig anschauend und die Kleine imitierend. Der grosse, alte Mann war sehr stark!

Zweiter Engel. So steht's im Ollendorf auch.

Erster Engel die Kleine aufrьttelnd. Nun, was tat denn der grosse, alte Mann?

Dritter Engel herausbrechend. Er drьckte mich und vergiftete mich und bespie mich mit seinem heissen Atem und wollte in meinen Leib eindringen.

Erster und zweiter Engel die Hдnde zusammenschlagend, mit verstellter Verwunderung. Was? - Und die Mutter kam Dir nicht zu Hilfe?

Dritter Engel. Sie stand an der Tьrspalte und sagte immerfort: »Sei nur brav, Lilli, sei nur brav, Lilli!«

Zweiter Engel. Nun, und dann?

Dritter Engel. Dann lag ich schluchzend auf dem Bett.

Erster Engel. Und dann?

Dritter Engel sich besinnend. . ich hцrte dann noch die Mutter mit dem Manne reden.

Zweiter Engel. Was sprachen sie?

Dritter Engel sich tief besinnend. . ich weiss es nicht mehr. sie waren schon im Nebenzimmer. ich hцrte noch die Zahl fьnfhundert.

Erster Engel. Und dann?

Dritter Engel sich immer lдnger besinnend. . die Mutter kam herein. sie sagte, nun hдtten wir viel Geld, und kцnnten lustig und vergnьgt fьr immer leben. Die Gedanken gehen ihm aus.

Erster Engel drдngend. Und dann? -

Zweiter Engel ebenso. Und dann? Und dann?

Dritter Engel fast verklдrt. Dann bin ich gestorben.

Erster und zweiter Engel fahren, die Hдnde ьber dem Kopf zusammenschlagend, mit einem schrillen, lang anhaltenden, mдdchenhaft-gilfenden Ton, wie um eine innere Erregung ausstrцmen zu lassen, auseinander und, wie zwei Kreisel pfeifend, in der weitesten Rundung im Saal herum; die Dritte noch immer in starr verklдrter Stellung.

Erster Engel nach lдngerem Umhersausen, atemlos. Und da lдsst dir jetzt deine Mutter fьr das viele Geld Seelenmessen lesen?!

Dritter Engel weinerlich-дngstlich. Ich bin ja in Sьnden gestorben!

Zweiter Engel eindringlicher. Fьr die fьnfhundert Mark oder Taler oder Franken lдsst dir jetzt deine Mutter Seelenmessen lesen?!

Dritter Engel missverstehend-naiv. . fьr einen Teil des Geldes.

Zwei дltere Engel kommen schnell hereingestьrzt mit dem Ruf ER kommt! - ER kommt! - Ist alles parat? - Die drei fahren auseinander und machen sich an die Arbeit.

Erster Engel. Um Gottes willen, seht, ob der Thron fest ist! Einer der Engel macht sich am Thron zu schaffen. Andere Engel kommen inzwischen, bringen Decken, Polster, Kissen und dergl.

Zweiter Engel hopst auf den Thron und probiert ihn nach allen Seiten. Alles fix!

Erster Engel zum dritten, der noch scheu ist, Hand anzulegen, und verwundert dem ganzen Treiben zuschaut. Du, davon musst du mir noch mehr erzдhlen. - Jetzt stell' dich zu uns her!

Die zwei дlteren Engel die bisher aussen an der Tьre Wache gestanden haben, kommen jetzt, wie oben, eilfertig zurьck, ьbermдssig mit den Armen fuchtelnd, und mit dem gleichen Rufe ER kommt! - ER kommt! - Man hцrt draussen schlappendes und schleppendes Gerдusch.

Die Vorigen; Gott-Vater, ein Greis im hцchsten Lebensalter mit silberweissen Haaren, ebenso Bart, hellblauen wдsserigen Glotzaugen, trдnengefьllten Augensдcken, gebeugten Hauptes, kyphotischen Rьckgrats, kommt in langem, talarartigem, missfarbigweissem Gewande, von zwei Cherubim rechts und links gestьtzt, hustend und brustrasselnd, schwerfдllig tappend und nach vorn geneigt, hereingeschlappt; zwei Engel stehen am Thron und halten diesen; die ьbrigen stьrzen auf die Knie, wenden das Gesicht zur Erde und breiten die Arme aus; hinter Gott-Vater ein endloses Kortege von Engeln, Seraphim, Tьrstehern, Aufwдrtern, alles weiblich oder geschlechtslos, mit teils alltдglich-gelangweilten, teils fьrwitzigen, teils дngstlich-besorgten Gesichtern, sowie einige nonnenartig gekleidete barmherzige Schwestern mit Medizinflaschen, Decken, Spucknдpfen und dergl. - Sie geleiten Gott-Vater langsam vorsichtig zum Thron, helfen ihm die zwei Stufen hinauf, indem sie unten seine Beine fassen und hinaufheben, drehen ihn dann oben um und lassen ihn langsam auf den im дltesten byzantinischen Stil gehaltenen, mit reichem Mosaik verzierten Sitz nieder, indem zwei vorne, zwei hinten und je einer an den beiden Seiten ihn teils stьtzen, teils in Empfang nehmen; ein letzter Engel trдgt die Krьcken nach.

Gott-Vater sinkt mit einem verzweifelnd ausgestossenen, lebenssatt-rauhen Exspirationsseufzer auf den Thron nieder. Ach! - Glotzt dann starr und bewegungslos, aber schwer atmend vor sich hin.

Alle Engel, auch die bis dahin in adorierender Stellung gewesenen, in hastig hin- und herlaufender Bewegung.

Cherubim in flьsternd-drдngendem Befehlston. Die Fussbank!

Ein Engel bringt eilig das Gewьnschte. Die Fussbank.

Cherubim die Fussbank untersetzend; wie oben. Die Wдrmeflasche!

Ein Engel bringt sie. Die Wдrmeflasche.

Cherubim wie oben. Den Fusssack!

Ein Engel eilig. Den Fusssack.

Cherubim wie oben. Die Steppdecke!

Ein Engel bringt sie, eilig. Die Steppdecke.

Cherubim wie oben. Die Schlummerrolle!

Ein Engel bringt sie. Die Schlummerrolle.

Cherubim wie oben. Den Rьckenwдrmer!

Ein Engel bringt ein sechsfach zusammengelegtes weiches Flanellstьck. Den Rьckenwдrmer.

Cherubim immer hastiger befehlend. Die Armpolster!

Ein Engel bringt zwei Hohlkissen fьr die Armlehnen. Die Armpolster.

Cherubim wie oben. Das Foulard!

Ein Engel bringt ein kirschrotes Seidentuch. Das Foulard.

Wдhrend der Cherubim das Tuch um den Hals des Greisen windet, hцrt man

Gott-Vater unartikuliert-rauh stцhnen und jammern. Дh! - Дh! - Дh! - Дh! -

Verschiedene Engel. Wo fehlt's? - Was ist? - Helft! Helft! - Wo fehlt's? -

Gott-Vater mit vorgebeugtem Kopfe weiterstцhnend. Дh! - Дh! - Дh! - Дh! -

Alle Engel sammeln sich in grosser Bestьrzung um den Thron; einige knien nieder und schauen дngstlich-gespannt auf Gott-Vater. Helft! - Helft! - - Wo fehlt's? - Wo fehlt's? - Gцttliche Majestдt, wo fehlt's? - ER stirbt uns! - Holt Maria! - Holt den Mann - Helft! - Helft! -

Gott-Vater weiterstцhnend; wird engourdiert im Gesicht; aus den Augensдcken rollen grosse Trдnen infolge der Anstrengung. Дh! - Дh! - Schu! - Schpu! - Schpu! -

Ein Engel springt auf, triumphierend, mit heller, lauter Stimme. Die Spuckschale!!

Alle Engel aufspringend, in klirrendem Diskant, erlцsend. Die Spuckschale!!

Alle eilen zu einem Tisch, wo Medizinflaschen, Weinkaraffen, Biskuitglдser u. dergl stehen und bringen eine rosarote Kristallvase.

Gott-Vater rдuspernd, kollernd, sich abmьhend, erleichtert sich endlich.

Ein Engel nimmt die Spuckschale zurьck, trдgt sie, von anderen begleitet, feierlich nach hinten: ein anderer Engel wischt dem Alten mit einem seidenen Tuch den Bart ab; dann stehen alle Anwesenden, dicht gesammelt, erwartungsvoll um Gott-Vater herum. - Dieser schaut erst lange mit glasig-starren Blicken im Kreise umher, packt dann plцtzlich mit zitternden Hдnden die Krьcken, die ihm im Schoss liegen, und stцsst sie mit unerwartetem Ruck und heiserem, fьrchtenmachendem, fingiertem Gebrьll gegen die Engel vor: »Wuh! - Wuh! -« Die Engel fahren kreischend auseinander und fliehen zu den Tьren hinaus. - Nur ein Cherubim bleibt zurьck, der kniend, mit in den Hдnden vergrabenem Gesicht, sich vor ihm niederwirft. - Lange Pause. -

Gott-Vater. Ein Cherubim; dieser, ein geschlechtsloser Engel, gefitticht, weiss, sehr schцn von Angesicht, im Charakter des Antinous, kniet wдhrend der ganzen Szene.

Gott-Vater nachdem er lange auf ihn herabgesehen, sehr ruhig, mit tief genommenem Bariton. Rollt die Erde noch in ihren Sphдren? -

Cherubim die Augen aufschlagend, feierlich. Die Erde rollt in ihren Sphдren! - Pause.

Gott-Vater wie oben. Ist die Sonne schon aufgegangen?

Cherubim zцgernd. Die Sonne steht, heiligster Vater!

Gott-Vater ruhig-unbekьmmert. Steht die Sonne ? - Ach so, ich hab' vergessen. - Ich sehe sie ja fast nicht mehr! -

Cherubim. Was machen deine Augen, ehrwьrdiger Vater? -

Gott-Vater. Schlecht! - Schlecht! - Gott, ich bin alt geworden! -

Cherubim feierlich. Vor dir sind tausend Jahre wie ein Tag! -

Gott-Vater. Ja, ja; aber schliesslich gehen die auch herum!

Cherubim. Du wirst wieder besser werden, gцttlicher Greis!

Gott-Vater. Nein, ich werde nicht wieder besser werden! Ausbrechend. Gott, ist das schrecklich, alt zu sein! - Gott, wie ist das schrecklich, das Alter auch noch ewig leben zu mьssen! - Grдsslich, ein blinder Gott zu sein!

Cherubim Du wirst wieder sehend werden, gцttlichster, heiligster Vater! -

Gott-Vater bestimmt. Nein, ich werde nicht wieder sehend werden! - Ich werde immer дlter, zerbrechlicher und elender! Gott, wenn ich sterben kцnnte!

Cherubim sanft. Du wirst nicht sterben! - Du kannst nicht sterben! - Du sollst nicht sterben!'

Gott-Vater gerьhrt, leise weinend. Ach, meine Glieder, sie sind gekrьmmt, verschwollen, wassersьchtig, kontrakt, verdorben. streicht die Knie hinab.

Cherubim rutscht ganz nahe zu ihm hin, legt seinen Kopf auf das Knie und streichelt mit der Hand das andere; leise wimmernd, mit tiefer Teilnahme, den Alten kindlich imitierend. Deine Glieder sind gekrьmmt, - sind geschwollen, - sind wassersьchtig, - sind kontrakt, sind verdorben. Ach! - Ach! -

Gott-Vater intensiver weinend. Meine Fьsse sind vergichtet, verknorpelt, brennend vor Schmerzen, zuckend und zerrissen.

Cherubim rutscht hinunter auf die Fьsse des Alten, liebkost sie, weint und jammert. Deine Fьsse sind vergichtet, - sind verknorpelt, sind brennend vor Schmerzen, - zucken und sind zerrissen. Ach! - Ach! -

Gott-Vater bricht in heftiges, schmerzhaftes Schluchzen aus. Ach! - Ach! -

Cherubim stьrzt sich ganz zu Boden und umschlingt beide Fьsse, sein Gesicht in denselben schluchzend verbergend. Ach, mein Gott! Mein Gott! -

Gott-Vater will sich gerьhrt vorbeugen, streckt beide Arme nach dem Knaben aus, kann ihn aber nicht erreichen, wдhrend dicke Trдnen auf den Kopf des Cherubim herabtropfen.

Cherubim dessen gewahr, schnellt empor und bringt sich, in halb kniender Stellung den Kцrper des Alten umschliessend, ihm entgegen.

Gott-Vater ergreift in heftiger Leidenschaft den Kopf des Knaben mit beiden Hдnden, druckt sein nass-verschwommenes Gesicht an dessen Wangen und kьsst, von Schluchzen unterbrochen, brьnstig dessen Stirne, Augen, Haare. Beide, in Trдnen aufgelцst, ruhen, wдhrend der heftige Ausbruch des Alten zu versiegen beginnt, in stummer Umarmung aneinander. - In diesem Augenblick klopft es draussen.

Cherubim fдhrt empor. Es ist jemand draussen!

Gott-Vater mьd. Sieh, wer es ist!

Cherubim nachdem er sich an der Tьr flьsternd erkundigt, kommt er zurьck. Ein geflьgelter Bote ist draussen, der will dir Nachricht bringen; er tut sehr eilig.

Gott-Vater gleichgьiltig. Lass ihn herein! -

Die Vorigen, ein gefittichter, auch an den Fьssen geflьgelter Bote von reiferem Charakter, kommt in Begleitung zweier Engel in grosser Aufregung herein.

Bote sinkt in den Staub und kьsst den Boden; richtet sich dann kniend auf. Herr, ich komme aus Italien; aus Neapel; Grдssliches muss ich dir berichten; der Pfuhl der Sьnde stinkt bis da herauf; alle Bande der Sittlichkeit sind gelцst; man hohnlacht deiner heiligen am Berge Sinai von dir selbst gegebenen Gebote; die Stadt, vom Franzosenkцnig belagert, ergibt sich den entsetzlichsten Greueln; Weiber laufen mit entblцsstem Busen frech lьstern durch die Strassen; die Mдnner funkeln wie Bцcke; ein Laster folgt dem andern, das Meer brandet bis in ihre Gassen; die Sonne hat sich schon verdunkelt; aber sie achten weder irdischer noch himmlischer Zeichen; die Unterschiede der Stдnde sind aufgehoben; der Kцnig bricht ins Lupanar; und der Facchino dringt zu den feilen kцniglichen Metzen in den Palast; Hunde und Spielhдhne haben ihre Brunstzeit, aber die Neapolitaner sind das ganze Jahr Tiere; die ganze Stadt ein kochender Kessel der Leidenschaft; Italien ist das liebeswahnwitzigste unter den Vцlkern Europas; aber Neapel ist in Italien, was Italien unter den Vцlkern; die Belagerung hat den Rausch der Geschlechter bis zum Wahnsinn gesteigert; kein Alter wird geschont, keiner Jugend sich erbarmt; Zeugungsglieder in unermesslicher Grцsse werden als Gottheiten in festlichem Aufzug durch die Strassen gefьhrt, von Reigen junger Mдdchen begleitet, und wie allmдchtige Idole angebetet. Und in deiner Kirche sah ich den Priester vor dem Altar mit einer feilen Dirne.

Gott-Vater der dem Gang der Erzдhlung mit wachsendem Erstaunen zugehцrt, erhebt sich, seines Zornes nicht mehr mдchtig, mit дusserster Kraftanstrengung vom Thron und reckt die geballte Faust. Ich will sie zerschmettern! - Alles stьrzt zu Boden und verbirgt das Antlitz.

Cherubim mit flehender Gebдrde. Tu das nicht, lieber, heiliger Vater; - - - du hast ja sonst keine Menschen mehr! -

Gott-Vater der den Cherubim lange mit offenem Munde angestarrt, sich besinnend, zusammenknickend. Ja so, - richtig, - richtig, - ich hab' vergessen - vollends auf den Thron zurьcksinkend - das Erschaffen ist ja vorbei; - ich bin zu alt; - und meine Kinder kцnnen es nicht. -

Cherubim naiv. Beruhige dich, gцttlicher Greis! - Du wirst dein drohendes Gesicht aus den Wolken zeigen und den Neapolitanern eine Zornesrede halten; sie werden dann schaudern.

Gott-Vater. Sie werden nicht schaudern! - Sie verlachen mich ja! - Sie wissen, dass ich nur reden kann. Sie wissen, dass sie da unten unter sich sind; freien, lieben und hassen kцnnen, und mich nicht mehr brauchen. - Auffahrend. Aber du - zum Boten - rufe mir meine Tochter, die allerseligste Jungfrau, - und auch meinen Sohn magst du rufen, - und die Cherubim und Wьrgengel mцgen sich fьr meinen gцttlichen Befehl bereit halten; - und auch dem Teufel lass' ich vermelden, er mцge sich zu mir bemьhen; wir wollen ein Konzil halten und beraten, was in dieser grдsslichen Sache zu tun ist.

Bote und alle ьbrigen Engel bis auf den Cherubim unter grossem Gerдusch ab. - Der Cherubim bemьht sich um den erschцpften Alten, bettet ihn aufs neue auf dem Thron, rьckt Fussschemel und Wдrmeflasche zurecht, knьpft ihm das Foulard, wischt ihm Gesicht und Bart ab, und schmiegt sich zuletzt zu seinen Fьssen, wдhrend der Alte dessen Hand ergreift und in der seinen ruhen lдsst. - Stumme Szene.

Die Vorigen. Maria, von einer Schar jugendlich-amorettenhaft gekleideter Engel, die ihr vorauseilen und ihr Blumen streuen, sowie von erwachsenen Engelsknaben, die Lilienstengel tragen, gefolgt und begleitet, kommt in hochmьtig-stolzer Haltung, eine kleine goldene Krone auf dem Haupte, in einem blauen, sternbesдeten Kleid, welches vorne das weissseidene Untergewand erblicken lдsst, durch die Haupttьre herein, macht in Front von Gott-Vater, von dessen Thronesstufen sich der Cherubim inzwischen zurьckgezogen, eine steife, hofmдssige Verbeugung und begibt sich dann auf einen zweiten, in der Zwischenzeit von dienstbaren Engeln, etwas entfernt von Gott-Vater, ebenfalls an der Wand zurechtgerichteten Thron, der, mit hoher Rьcklehne, im Stile sich der Zeit der Minnesдnger anpasst. Sie verweilt dort wдhrend des Folgenden, von ihrem Engelschor umgeben, ausschliesslich mit Herrichtung ihrer Toilette, unter Benutzung eines kleinen Spiegels, sowie mit Selbstbesprengung durch wohlriechende Wasser beschдftigt. - Ein weiches Geflьster schalkhafter, augenschmeissender Amoretten macht sich um sie vernehmbar. - Wдhrenddem unterhalten sich auf der entgegengesetzten Seite, links im Vordergrund, die drei aus der ersten Szene bekannten Engel.

Erster Engel. Der Mann kommt.

Zweiter Engel in die Hдnde patschend. Der Mann, der Mann kommt.

Dritter Engel aufhorchend ernsthaft. Der Mann? Wer ist der Mann?

Zweiter Engel. Ach, der Mann - du kleines Дffchen - das ist der Mann!

Erster Engel belehrend. Das ist der schцnste, der zarteste, der zuckrigste Mann; der einzige Mann im Himmel; das ist der Mann.

Dritter Engel neugierig. Ist er jung?

Erster Engel. Wie eine Palme.

Dritter Engel nach einigem Besinnen. Ist er jьnger wie der alte Mann dort?

Erster und zweiter Engel sich gegenseitig ins Wort fallend. Hunderttausendmal jьnger!

Dritter Engel nach weiterem Besinnen. Ist er jьnger wie die schцne Frau dort?

Erster und zweiter Engel wie oben. Tausendmal, tausendmal jьnger!

Dritter Engel sich wieder besinnend. Ist er jьnger wie der garstige alte Mann drunten auf der Erde?

Erster und zweiter Engel wie oben. Unendlich oftmal viel jьnger!

Dritter Engel sich erwдrmend. Ist er schцn?

Zweiter Engel. Weiss wie Elfenbein!

Dritter Engel. Ist er schlank?

Erster Engel. Wie eine Tanne!

Dritter Engel. Was hat er fьr Augen?

Zweiter Engel. Wie eine Gazelle!

Dritter Engel. Wie spricht er?

Erster Engel sich besinnend. Wie eine Дolsharfe! - Aber traurig, traurig!

Dritter Engel teilnahmsvoll. Warum ist er traurig, der Mann?

Zweiter Engel. Er ist ja verwundet!

Dritter Engel mit stummer Geste fragend.

Erster Engel. Sie haben ihn ja in die Hдnde gestochen!

Zweiter Engel. Und durch die Fьsse!

Erster Engel. Und in die Seite hinein!

Zweiter Engel. Und von der Stirn unter den Haaren herab fliessen Blutstropfen!

Dritter Engel der mit wachsender Verwunderung zugehцrt. Aber er lebt?

Erster und zweiter Engel. Er lebt!

Man hцrt draussen das Sichnahen eines Zuges. Eine Schar junger, mдdchenhafter Engel stьrzt voraus.

Erster und zweiter Engel. Der Mann kommt!

Dritter Engel laut repetierend. Der Mann kommt! Sie treten etwas zurьck, um Platz zu machen.

Die vorauseilenden Engel zwitschernd, kichernd. Der Mann! Der Mann!

Christus, mit gestreckten, nach vorn ьbereinandergeschlagenen Armen (Ecce-homo-Stellung), kommt im weissen Talar mit ьbergeschlagenem Purpurmantel, als Kцnig der Juden, gesenkten Kopfes und mit tieftrauriger Miene skandierten Schrittes herein, umgeben von meist дlteren Engeln, die Kreuz und Marterwerkzeuge tragen; in seinem Gefolge Apostel, Mдrtyrer, Maria Magdalena, Klageweiber. Er ist sehr jugendlich, blass, mit dunklen Haaren, leichtem Flaumbart, eine hochaufgeschossene, дtherische Erscheinung; auch das Gefolge hat den Charakter tiefer Niedergeschlagenheit und Hinfдlligkeit. Die jьngeren Engel drдngen sich mit feurigen Blicken um ihn, suchen seinen Gewandsaum zu berьhren. Er begibt sich, gleichgьltig von Gott-Vater beobachtet und gдnzlich unbeachtet von Maria, selbst in seiner Passivitдt von niemandem Notiz nehmend, zu einem fьr ihn inzwischen aufgeschlagenen, etwas abseits von den anderen stehenden Thron, der die primitive Gestalt eines jьdischen Lehrstuhls hat. Dort lдsst er sich, seine Ecce-homo-Stellung beibehaltend, in grosser Apathie nieder, wдhrend sich sein Gefolge um ihn gruppiert.

Nachdem alles sich versammelt und die Engelsgruppen in der Front von den drei Thronen, wo sie den ganzen Vordergrund einnehmen, sich kniend niedergelassen.

Gott-Vater feierlich mit tiefem Pathos. Sind wir alle versammelt? -

Im nдchsten Augenblick fдhrt ein feuriger Streifen pfeifend wie eine Rakete oben am Gewцlbe quer durch den Saal, in der Ferne klirrend verhallend: der Heilige Geist. - Alles blickt mit feierlicher Geste, die Engel die Hдnde auseinanderspreitend, nach oben; nur Maria schaut, den Kopf nachlдssig auf die linke Thronlehne gestьtzt, gleichgьltig vor sich hin; wдhrend Christus, die Arme ьber der Brust kreuzend, das Haupt noch tiefer senkt und so lдngere Zeit in tiefer Zerknirschung verweilt.

Gott-Vater nach einer Pause, wдhrend der alle in die frьhere Stellung zurьckkehren. Wir haben euch hierher berufen, um euren Rat in einer schweren, entsetzlichen Sache zu vernehmen. - Die Menschen haben sich, meine Gebote missachtend, in gцtzendienerischer, selbstzerstцrender Weise den schrecklichsten Ausschweifungen, den fьrchterlichsten Greueln hingegeben. In einer Stadt - in Asien - in - in - wo war es nur gleich.

Cherubim in nдchster Nдhe von Gott-Vater mit emporgefalteten Hдnden. In Neapel, heiligster Vater. -

Gott-Vater sich erinnernd. In Neapel haben sie unter gдnzlicher Verschiebung der die Scham garantierenden Kleider sich wie Tiere, mit rьcksichtsloser Verachtung der fьr die fleischlichen Instinkte gesetzten Schranken und Vorbehalte, vermischt, und so den gцttlichen Zorn.

Maria einfallend, leichthin. Ach ja, ich hab' davon gehцrt.

Gott-Vater erstaunt aufhorchend. Wie? Was ist das?

Maria wie oben. Ja, ich kenne die Affдre. Der Bote war zuerst bei mir. Hдlt sich plцtzlich den Mund zu, als wolle sie's zurьcknehmen.

Gott-Vater blass vor Zorn, will auffahren, sucht den Boten unter den Versammelten, blickt dann wieder schnaubend zu Maria hinьber.

Cherubim mit stummer Geberde, bittet den Alten, sich zu bemeistern, und hдlt unverwandt in seinem Bitten an.

Gott-Vater schluckt es hinunter, bitter. Dann seid ihr alle orientiert. Kдmpft noch lдngere Zeit mit seiner Erregung - - Die schrecklichste Strafe haben wir bei uns beschlossen.

Maria dazwischenfahrend. Das Gesindel wird nie besser.

Christus blickt matt auf, mit schwindsьchtiger Stimme und glдsernem Aug', nachlallend. Nein, - das Gesindel - wird nie - besser.

Die Engel unter sich, sich anstossend. Der Mann! Der Mann! -

Maria Magdalena bitter. Was haben sie denn getan?

Maria kurz. Ich sag' dir's nachher! Cochonnerien, wie gewцhnlich.

Gott-Vater erbost. Wir wollen sie verderben!

Christus wie oben. Ja, ja, - wir wollen sie verderben!

Chor der Apostel, Mдrtyrer, Engel bedauernd. Ah! - Ah! -

Christus nicht orientiert. Hд?

Maria kurz, imperatorisch. Nein, nein! Das geht nicht! Wir mьssen sie doch haben.

Christus nachsprechend. Ja, - ja, - wir mьssen sie haben.

Gott-Vater sich in der Minoritдt fьhlend, zornig. Mьssen wir sie haben? - Ich will sie ausrotten, diese Scheusale. - Will - will - will wieder eine schцne Erde haben mit Tieren im Walde.

Maria spцttisch. Wenn wir Tiere haben, mьssen wir Menschen auch haben.

Maria Magdalena teilnahmsvoll. Die Sьnde dient zur Lдuterung.

Gott-Vater Sie fressen die Sьnde wie sьssen Kuchen, bis sie platzen, bis sie faulen.

Maria trocken. Die Begattung mьssen wir ihnen schliesslich lassen. - Ein Stьckchen Wollust muss man ihnen gцnnen - sonst hдngen sie sich am nдchsten Baum auf. Der Alte schaut immer zorniger, sprьhender herьber. Bei der Nacht! Bei der Nacht! - Im Frьhjahr! - Zu gewissen Zeiten! - Wenn der Mond scheint! - Mit Mass und Ziel.

Gott-Vater immer zorniger. Ich will sie erschlagen wie zwei geile Hunde - in ihrem schцnsten Rausch. Grosse Bewegung in der Versammlung. Die jьngeren Engel blicken sich staunend an.

Maria trocken. Wer macht dann die Menschen!

Wдhrend die Apostel sich eifrig unterhalten und eine peinliche Empfindung durch den ganzen Saal geht, starrt der Alte mit glьhendem Kopfe schwer keuchend vor sich hin; er wird immer dunkler im Gesicht, kollert und rasselt; ein Erstickungsanfall scheint im Anzuge zu sein; er fuchtelt mit den Armen herum; wirft Decken und Krьcken von sich; stцhnt und brьllt; man eilt ihm zu Hilfe: bringt Spuckschale, Flaschen mit дtherischer Flьssigkeit; Maria ist besorgt aufgesprungen; Christus, vor Schwдche sitzen bleibend, blickt mit lechzenden, glasigen Augen herьber; grosse Verwirrung. Der Alte weist aber alle Hilfe und Unterstьtzung mit wilder Gebдrde von sich, nimmt alle Kraft zusammen und brьllt mit furchtbarer Anstrengung.

Gott-Vater. Ich will sie zerschmeissen - zertreten - im Mцrser meines Zorns - zerschmettern. Ist im Begriffe, sich zu erheben und zu einem allmдchtigen, unwiderruflichen, mit der Tat identischen Schlag auszuholen.

Cherubim stьrzt in diesem Moment hervor, wirft sich vor dem Alten hin, mit flehender Stimme. Heiligster, gцttlichster Vater, morgen ist Ostern! - Drunten essen sie das Passahmahl!

Chor der Apostel, Mдrtyrer, дlteren Engel einfallend. Sie essen das Passahmahl.

Gott-Vater der innegehalten. Was essen sie? -

Cherubim und die anderen. Sie essen das Passahmahl!

Gott-Vater blickt verwundert um sich. Das Passahmahl essen sie?

Chor der Apostel. Sie essen das Osterlamm!

Cherubim. Sie essen das Abendmahl!

Gott-Vater sich besinnend. Das Abendmahl?

Cherubim. Sie essen das Fleisch und Blut Christi!

Gott-Vater etwas wдrmer. Mein Sohn, sie essen dich!

Christus mit matter Stimme. Ja, sie essen mich.

Maria mit gemachter Zдrtlichkeit. Mein lieber Sohn, den ich in meinem Leibe getragen habe!

Christus kindlich. Den du in deinem Leibe getragen hast.

Gott-Vater mechanisch. Den sie in ihrem Leibe getragen hat.

Die jьngeren Engel unter sich flьsternd. Der Mann! - Der Mann! -

Maria wie oben. Dich essen sie!

Christus wie oben. Mich essen sie.

Gott-Vater wie oben. Ihn essen sie.

Christus auffahrend. Ja, und trotzdem werden wir da heroben immer elender und schwдcher! - Es ist entsetzlich! Hьstelt. Mich essen sie, und werden wieder gesund und sьndenfrei. Und wir gehen immer mehr zugrunde. Erst fressen sie sich drunten mit Sьnden voll, bis zum Platzen, und dann geniessen sie mich, und gedeihen, und werden sьndenfrei, und dick und fett; und wir werden mager und elend. Ah! diese vermaledeite Rolle! Ich mцchte einmal den Spiess umkehren und mich satt essen, und sie darben lassen! Bricht in einen schwindsьchtigen Husten aus.

Maria aufspringend und zu ihm hineilend, besorgt. Mein Gott, mein Sohn, vergiss nicht, du bist unverletzlich, gцttlich, unaufzehrbar, in alle Ewigkeit derselbe! Legt sein Haupt an ihre Brust und liebkost ihn.

Christus schluchzt heftig an der Brust Marias.

Die jьngeren Engel unter sich flьsternd. Der Mann! - Der Mann! -

Gott-Vater nach einer Pause, viel ruhiger geworden, zu Cherubim. Wer feiert denn da drunten jetzt alles Passahmahl? -

Cherubim einfallend. Die Christen, heiliger Vater! Deine Glдubigen, gцttlicher Meister; deine Kinder, die auf dich hoffen; die Frommen, die Katholischen, die alleinseligmachende Kirche, deine Priester, die Bischцfe, der Papst! -

Gott-Vater gern glaubend, freundlich. So! - Das wollen wir doch einmal ansehen!

Maria glьcklich, dass ein Ausweg gefunden. Ja, das wollen wir uns einmal ansehen! Zu Christus. Komm, mein Sohn, wir wollen uns das einmal ansehen, das wird dich zerstreuen!

Grosse Erleichterung in der ganzen Versammlung; die kompakten Gruppen lцsen sich auf; jьngere Engel verlassen den Saal; dienstbare Geister machen sich an den Thronen zu schaffen, um alles wieder in prдchtige, geschmьckte Ordnung zu bringen; alles medizinische Gerдte wird entfernt; dafьr werden eigentьmliche grosse Dreifьsse wдhrend des Folgenden hereingebracht; die Gruppen der Apostel, Mдrtyrer, Engel, barmherzigen Schwestern entfernen sich in feierlicher Ordnung; so dass zuletzt nur die drei Gottheiten, der Cherubim und einige дltere Engel zurьckbleiben.

Gott-Vater der bequem auf seinem Thron in halbliegender Stellung gebettet ist, in tief-sonorem, feierlichem Ton. Bringt Uns die Rдucherbecken und Kohlenpfannen, - und erzeugt in Uns Allwissenheit und Allgegenwдrtigkeit! -

Die Dreifьsse werden in die Mitte des Saales gestellt, mit einer braunen Droge, gemischt mit Sandelholz, beschickt, und dann angezьndet; die Tьren werden geschlossen; die dienstbaren Engel entfernen sich, als letzter der Cherubim. Man sieht die drei Gottheiten, wдhrend sich die Dampfwolken verbreiten, langsam zurьcksinken und die Augen schliessen. Wдhrenddem fдllt der Vorhang.

Ein Prunksaal im pдpstlichen Palast in Rom, den im Hintergrunde Arkaden mit darьber befindlicher Galerie im Rundbogenstil abschliessen; der Saal ist rьckwдrts als an die Privatkapelle des Papstes anstossend gedacht, mit der eine Kommunikation von der im ersten Stock befindlichen Galerie aus durch Цffnen der daselbst sichtbaren Fenster mцglich ist, derart dass die Galerie mit dem Sдngerchor der Kapelle etwa in gleicher Hцhe liegend gedacht ist. - Die ganze linke Seite (von der Bьhne aus) nehmen der Papst mit seiner Familie, der pдpstliche Hofstaat und die tafelnden Gдste ein, wo reichbesetzte Tische mit kostbarem Service und hellen, auffallend hohen, dreiarmigen Kandelabern zu sehen sind. Die ganze Mitte und rechte Seite, mit Ausnahme einiger zu дusserst rechts sich bildenden unterhaltenden Gruppen, bleibt fьr die spдteren Evolutionen und Maskeraden. - Es ist gegen Abend und der erste Ostertag 1495; die Speisen werden eben abgetragen. Der Papst ist in dem bequemen, wenig auffдlligen Kostьm eines Hausprдlaten (violett mit Sammet) gekleidet und trдgt ein rundes Sammetkдppchen; alle ьbrigen in reichen Kostьmen. - Glдnzende Dienerschaft; fortwдhrendes Hin- und Hergehen; rege Unterhaltung; wiederholtes Gelдchter; im Hintergrund unter den Arkaden ist eine Musik postiert; die Galerie mit Zuschauern, Leuten aus dem Volke, besetzt; die Gruppen im Saal bilden sich, tauschen Neuigkeiten aus und zerstreuen sich wieder. - Ausser dem Papst (Rodrigo Borgia, Alexander VI.), einem Sechziger, seine neun Kinder Girolama, Isabella, Pier Luigi, Don Giovanni, Graf von Celano, Cesare, Don Gioffre, Lucrezia, fьnfzehnjдhrig, blond, heiter und kindlich, Laura und Don Giovanni Borgia, ein Knabe; seine Schwiegertцchter und Schwiegersцhne, darunter Dona Sancia, Gemahlin Don Gioffres; seine Neffen und Verwandten, darunter Collerando Borgia, Almosenier, Bischof von Coria und Monreale, Francesco Borgia, Erzbischof von Cosenza, Schatzmeister des Papstes, Luigi Pietro Borgia, Kardinal-Diakon von Santa Maria; Rodrigo Borgia, Kapitдn der pдpstlichen Garde; seine Vertrauten, darunter Giovanni Lopez, Bischof von Perugia, Pietro Caranza, Geheimkдmmerer, Giovanni Fera da Ercilla und Remolina da Ilerda, Mitglieder des heiligen Kollegiums, Juan Marades, Bischof von Toul, Geheimer Intendant; des Papstes zwei Mдtressen, die frьhere, Fanozza, 53jдhrig; die jetzige, Julia Farnese, 21jдhrig; diese mit ihrem Gemahl Orsini, und ihrem Bruder, dem Kardinal Alessandro Farnese; seine Vertraute Adriana Mila, Erzieherin seiner Kinder; Burcard, Zeremonienmeister des Papstes; Erzbischцfe, Bischцfe, Kardinдle, pдpstliche Wьrdentrдger, rцmische Damen, Soldaten und Dienerschaft, Leute aus dem Volke; spдter Kurtisanen und Schauspieler.

Don Gioffre. Hat dieser Spanier heute nicht wieder langweilig gepredigt?

Der Papst. Schrecklich, es war nicht zum Anhцren. zu Lucrezia. Ich habe dir immer Zeichen hinьbergemacht, aber du hast mich nicht verstanden.

Lucrezia schlдfrig. Ach, Pietro hat mich doch immer mit dem Fuss gestossen.

Don Gioffre. Der Spanier hat Seine Heiligkeit auch nicht verstanden; er predigte immerzu; und Seine Heiligkeit gaben doch deutliche Zeichen der Unzufriedenheit.

Der Papst. Er kommt aus Valenzia; die Kerle sind dort so bocksteif; wenn einer anfдngt, hцrt er nimmer auf: jede Empfindung wird eine Rakete, jedes Wort ein Knьppel. Gelдchter.

Franzesco Borgia (der Bischof) Aber ehrlich Mьhe hat er sich gegeben.

Der Papst. Ehrlichkeit ist immer eine Ungeschicklichkeit.

Don Gioffre. Und das Volk glotzte herauf, wie mit Geisteraugen, wьtend, besessen, verschlingend.

Don Giovanni. Weil Dona Sancia immer wisperte und kicherte.

Dona Sancia. Nein, weil Lucrezia immer Konfetti ass.

Lucrezia. Nein, weil Laura eingeschlafen war und schnarchte.

Don Gioffre. Ich glaube, die Perlen der schцnen Farnese stachen ihnen in die Augen.

Franzesco Borgia (der Bischof) Konnte das Volk das alles sehen?

Lucrezia. Wir sassen doch alle oben im Chor, rechts und links vom Altar.

Der Papst. Nein, Kinder, das ist es nicht! Ihr dьrft lachen und scherzen, Perlen tragen und Konfetti essen. Aber ich sah einige Dominikaner unter ihnen sitzen; es sind Florentiner von San Marco, Schьler des Savonarola, dieses Ruhestцrers. Sie wiegeln mir das Volk auf, und schwatzen, und machen geisterhafte Augen.

Don Gioffre. Warum entfernt man die Tagediebe nicht?

Franzesco Borgia. Sie sind in Mission hier. Sie konferieren mit ihrem General.

Don Giovanni. Oho, sind wir hier auch schon so weit, dass man den Frauen den Schmuck vom Kцrper reisst, auf einen Haufen wirft und verbrennt?

Don Gioffre. Wird sich Eure Heiligkeit noch lдnger von dem Florentiner Narren Gesetze diktieren lassen?

Der Papst zwinkernd. Wir luden ihn ein. - Er kommt nicht.

Don Giovanni. Wie, er weigert den Gehorsam?

Der Papst. Der Mediceer schьtzt ihn. - Lorenzo ist bussfertig geworden und fragt tдglich bei Savonarola an, ob er noch Aussicht habe, in den Himmel zu kommen.

Lucrezia. Wer ist Savonarola, santo papa?

Der Papst. Er erlaubt Euch nicht, Konfetti zu essen und Perlen zu tragen.

Don Gioffre murmelnd. Gibt es kein Mittel. Haben wir kein Kirchenpulver mehr?

Cesare finster, trocken. Spдter! -

Eine Gruppe Edelleute zu дusserst rechts, von der Bьhne aus.

Erster Edelmann flьsternd. Ihr wisst, man fand heute nacht den Herzog von Bisaglie im Tiber?

Zweiter Edelmann. Ja, er ist ertrunken.

Dritter Edelmann. Ja, und mit drei schweren Wunden dazu!

Erster Edelmann. Er soll schwer betrunken nachts den Vatikan verlassen haben.

Dritter Edelmann. Es ist gegenwдrtig immer gefдhrlich, nachts den Vatikan zu verlassen, einerlei in welchem Zustand. besonders, wenn man der Gemahl der schцnen Lucrezia ist.

Zweiter Edelmann. Ihr meint.

Dritter Edelmann. Ich meine, dass der Herzog von Bisaglie gestern abend in Gegenwart seiner Gemahlin Lucrezia und ihres Bruders Don Cesar erdrosselt wurde. - Erster und zweiter Edelmann fahren bestьrzt auseinander.

Zweiter Edelmann. Aber die tiefen Wunden?

Dritter Edelmann. Rьhren von einem Ьberfall her, den vor vier Wochen eine Bande Maskierter auf ihn am Petersplatz machte, und von denen der Herzog die Unverschдmtheit hatte, genesen zu wollen. Beide erschrecken aufs neue.

Erster Edelmann. Aber seht Lucrezia; sie ist heiter wie am Hochzeitstag.

Dritter Edelmann. Sie ist ein Kind! Seine Heiligkeit machte sie diesen Morgen zur Fьrstin von Nepi und schickte ihr einen grossen Korb mit Konfetti.

Zweiter Edelmann. Und weiss der Papst von dem Sachverhalt?

Dritter Edelmann. Alexander VI. weiss nichts; Rodrigo Borgia weiss alles.

Erster Edelmann. Und was wird er tun?

Dritter Edelmann. Er wird eine Seelenmesse fьr den in den Tiber gefallenen Herzog lesen und den Fьrsten von Ferrara benachrichtigen, dass Lucrezia frei ist. -

Vom Hintergrund her ertцnt eine Tanzweise. Die drei Edelleute gehen auseinander. Man sieht im Hintergrunde Paare tanzen. Die Tafel ist inzwischen abgerдumt und hinausgetragen worden. Die ganze Gesellschaft setzt und lagert sich auf Taburette und Kissen. Der Platz in der Mitte ist nun freier geworden. Die Gruppen bleiben nicht unbeweglich. Man steht auf, geht zu anderen, plauscht, trinkt und nippt von den dargebotenen Sьssigkeiten und kehrt auf seinen Platz zurьck. Von den tanzenden Paaren haben inzwischen einige pausiert. Einige der Damen kommen erhitzt und glьhend nach vorn. Der Papst nimmt einem der Diener einen Korb Konfetti ab und wirft von denselben den Damen in den Busen. Heiteres Gelдchter unten und von der Galerie herab. Das Musikstьck hat aufgehцrt.

Der Papst. Wo stecken unsere Buffoni! - Lasst sie herein! - Und wir, wir lassen uns hier nieder. Nach links weisend, wo die Plдtze sich befinden; zu Lucrezia. Komm, mein Kindchen!

Pulcinello tritt auf mit Colombina und seinem Gefolge. Sie fьhren ein mimisches Spiel auf. Pulcinello im weissen Puderkostьm mit Ledergurt, Halskrause, Tьtenmьtze und schwarzer Halbmaske, die Pritsche in der Hand, apostrophiert erst mit tiefen Verbeugungen, Grimassierungen und Verdrehungen das Publikum (auf der Bьhne); wдhrenddem sucht er sich plцtzlich zu erdrosseln, hдlt die Hдnde so, als wenn es fremde wдren, дchzt und stцhnt und will sterben. Colombina kommt von hinten vor, erschrickt scheinbar, kann es nicht sehen und hдlt die Hдnde vors Gesicht. Der Papst versteht die Anspielung und droht mit dem Finger. Darauf lassen sie ab, und das eigentliche Spiel beginnt in dem Sinne, dass Colombina, die junge Frau des alten Pantalone, von Pulcinello entfьhrt und der Ehemann betrogen wird. Wiederholtes Gelдchter wдhrend des Spiels und lebhafte Unterhaltung.

Der Papst wдhrend des Spiels zu Lucrezia, die zu seinen Fьssen Platz genommen, schmeichelnd. Mein Herzchen, du hдttest eigentlich heute einen Trauertag; dein schцner Herzog ist so plцtzlich gestorben.

Lucrezia kindlich. Ach ja, er ist in den Tiber gefallen.

Der Papst bedauernd. Du hast ihn wohl gern gehabt?

Lucrezia wie oben. Ach ja, recht sehr!

Der Papst. Sei nur zufrieden, wir haben schon wieder einen neuen fьr dich!

Lucrezia lebhaft. So schцn wie mein Herzog?

Der Papst. Schцner noch, mein Kдtzchen.

Wдhrend im Spiel Colombina und Pulcinello sich hinter Pantalone laut kьssen, und dieser, sich plцtzlich umkehrend, eine Ladung weissen Puders ins Gesicht empfдngt und unbeholfen hin und her taumelt, was von allen Seiten mit lautem Gelдchter begrьsst wird, tritt der Zeremonienmeister

Burgard auf den Papst zu. Eure Heiligkeit, die Vesper hat in der Kapelle begonnen; die Kirche ist gedrдngt voll, und das Volk erwartet am Ostertag Euren Segen.

Der Papst. Wir wollen das Spiel sehen; auch hat uns der Tod unseres lieben Schwiegersohns zu plцtzlich erschьttert. - Man цffne - auf die Galerie weisend - dort die Fenster und sage dem Volke, dass ich von der Loggia dort der Vesper beiwohne.

Der Zeremonienmeister ab.

Gleich darauf sieht man oben die Fenster zwischen den Rundbцgen der Galerie, wo das Volk steht, rьckwдrts vom Innern der Kirche aus, sich цffnen, so dass man einen Einblick auf Fries, Gebдlk, Statuen und angezьndete Ampeln erhдlt. - Wдhrenddem nimmt das Spiel seinen Fortgang. Wie Pulcinello mit der Pritsche dem verwirrt hin und her laufenden Pantalone nacheilt und auf ihn losschlдgt, und Colombina, sich versteckend, hinter Pulcinello drein eilt, hцrt man plцtzlich aus den Fenstern ьber der Galerie in wehmьtig-schmerzlichem Ton ein mehrstimmiges Graduale singen.

Chor. De profundis clamavi ad te Domine; Domine exaudi vocem meam; Fiant aures tuae intendentes in vocem deprecationis meae; Si iniquitates observaveris Domine, quis sustinebit? Speravit anima mea in Domino; A custodia matutina usque ad noctem; quia apud Dominum misericordia et copiosa apud eum redemptio. Et ipse redimet nos ex omnibus iniquitatibus nostris.

Schon bei den ersten Tцnen ist das Volk oben auf der Galerie scheu von den Fenstern zurьckgewichen und hat sich, sich bekreuzend, halb gegen das Innere der Kirche gewendet. Unten sieht man, mehr gegen den Hintergrund, einige ernste Gesichter und verlegene Mienen. Aber der Papst mit seiner Familie bleibt heiter, und das Spiel nimmt, wenn auch etwas gezwungen, seinen Fortgang.

Kurz nach dem Graduale geht auch das Spiel zu Ende. Der Papst gibt der Musik ein Zeichen, und diese beginnt ein neues Musikstьck, zu dem im Hintergrund die Paare tanzen. Pulcinello und seine Truppe verabschieden sich unter tiefen und grotesken Bьcklingen. Man wirft ihnen Goldstьcke zu. Der Papst winkt Colombina zu sich hin, der er die Backen streichelt und ihr ein besonderes Geldgeschenk in die Hand drьckt, worauf sie sich mit einem Handkuss verabschiedet.

Der Papst nachdem die Musik geendet, klatscht in die Hдnde. Wo sind unsre Schцnen?

Auf dies Zeichen цffnet sich im Hintergrund der Galerie ein Vorhang und zwцlf Kurtisanen von auserlesener Schцnheit betreten, durch leichte, durchsichtige Gewдnder verhьllt, den Saal und nehmen rechts im Vordergrund Aufstellung; der Papst mit den Herren und Damen seiner Umgebung gehen auf sie zu, mustern sie und bewillkommnen sie unter scherzenden Redensarten.

Der Papst nachdem er sie alle gemustert, erstaunt. Wo ist die Pignaccia?

Eines der Mдdchen nachdem erst alle verlegen geschwiegen. Sie ist zu Karl nach Neapel.

Der Papst. Wie? Geht ihr auch zu Unsern Feinden ьber?

Der Papst mit seinem Gefolge zieht sich wieder nach links zurьck, wo sie sich, wie frьher, auf Taburette und Kissen gruppieren; Lucrezia auf dem Schosse ihres Vaters, von diesem geschmeichelt; Diener stellen die grossen, dreiarmigen, helles Licht verbreitenden Kandelaber, die frьher auf der Tafel standen, in die Mitte des Saales auf den Boden. Auf ein Zeichen durch Klatschen in die Hдnde werfen die Mдdchen ihre Gewдnder ab; pдpstliche Diener, hinter den Herrschaften stehend, werfen aus Kцrben ьber die Kцpfe der Zuschauer hinweg Kastanien in die Mitte des Saales, auf die sich die Mдdchen stьrzen und sich um sie raufen. Helles Gelдchter. Es bildet sich ein Kreis um die auf dem Boden kдmpfenden Mдdchen. Auch von der Galerie, wo sich inzwischen das Volk wieder zusammengedrдngt hat, erschallt lautes Gelдchter. Sobald eine Ration Kastanien auf gelesen ist, welche die Kurtisanen nach rechts neben ihre Gewдnder sorgfдltig auf einen Haufen legen, werden neue Kastanien aufgeworfen und der gleiche Kampf beginnt von neuem. - Eines der Mдdchen, dessen Haare alle aufgelцst sind, kommt einem der Kandelaber zu nahe und fдngt Feuer. Der Papst springt auf - wдhrend Lucrezia zu Boden gleitet - und erstickt das Feuer mit seinen Gewдndern.

Der Papst als sich zeigt, dass die Kleine keinen Schaden gelitten, zьchtigt sie mit der Hand. Diesmal, du Schlingel, konntest du die Reise ins Jenseits antreten! Lachen.

Die Kurtisane. Du hдttest mich im Fegfeuer nicht lдnger brennen lassen als hier, santo papa! Erneutes Gelдchter, in das der Papst miteinstimmt.

Als die Kastanien alle verteilt, wird gezдhlt, und je nach der Zahl der gesammelten Frьchte an die Mдdchen Preise verteilt. Ein neues Musikstьck beginnt, und die Diener reichen Erfrischungen. Laute Unterhaltung im ganzen Saal, vornehmlich ьber die Qualitдten der Mдdchen.

Als das Musikstьck schweigt

Der Papst klatscht aufs neue in die Hдnde. Jetzt lasst unsere Athleten herein.

Auf der anderen Seite der Galerie treten hinter einem Vorhang zwei nackte krдftige Mдnner ein, die, zu den Mдdchen gefьhrt, sich an deren Anblick berauschen, um dann, auf ein weiteres Zeichen, den Zweikampf zu beginnen. Alles drдngt sich um das Schauspiel unter Aufmunterungen und Beifallszeichen. Auch die Mдdchen verfolgen mit allem Interesse den Kampf. Als der Sieger seinen Gegner unter lautem Beifall geworfen, tritt er auf die Kurtisanen zu, wдhlt sich unter Scherzreden aller Anwesenden die Schцnste und verlдsst mit ihr den Saal. Der Unterlegene geht allein fort. Darauf betritt ein zweites Paar den Saal. - Die Aufregung unter den Zuschauenden steigert sich von Minute zu Minute. Beifallsworte und aufstachelnde Bemerkungen werden mit immer grцsserer Teilnahme und Leidenschaft dazwischen geworfen. - Als der Fьnfte seinen Gegner unter lautem Geschrei und Beifallsklatschen geworfen und er eben seine Wahl trifft, ertцnt in tiefernsten, tragischen Tцnen vom Innern der Kirche her, durch die Rundbogengalerie im ersten Stock, der Schlussgesang der Vesper:

Veni sancte Spiritus

Veni sancte Spiritus

Et emitte coelitus

Lucis tuae radium.

Veni pater pauperum

Veni dator munerum

Veni lumen cordium

Sine tuo nomine

Nihil est in homine,

Nihil est innoxium.

Lava quod est sordidum,

Riga quod est aridum,

Sana quod est saucium.

O lux beatissima

Reple cordis intima

Eine peinliche Stille ist nach den ersten Akkorden eingetreten. Das Volk auf der Galerie ist wieder entsetzt zurьckgewichen, um den Platz vor den Fenstern freizumachen. Ein Teil der Anwesenden verlдsst den Saal. - Indessen ist schon der sechste Kдmpfer mit seinem Partner eingetreten. Der Papst gibt durch einen Wink den Befehl zur Fortsetzung des Spiels, an dem seine Familie und Vertrauten mit дrgerlichen Mienen ьber die eingetretene Stцrung teilnehmen, und das bis zum siebenten Kдmpfer unter der Begleitung des Kirchengesangs seinen Fortgang nimmt. - Nach Schluss des letzteren wird die Stimmung wieder etwas wдrmer und das Interesse reger. Der Kreis um die Kдmpfenden schliesst sich wieder. In der Kirche sieht man die Ampeln verlцschen und die Fenster von innen sich zumachen. - Das Spiel geht weiter.

Beim neunten Kдmpfer stьrzt ein Bote in den Saal und flьstert in erregter Weise mit den im Hintergrund Stehenden. Die Bewegung setzt sich nach vorne fort. Man hцrt Rufe: Was ist los? - Was gibt's? -

Rodrigo Borgia (Kapitдn der pдpstlichen Garde) Der franzцsische Kцnig, Eure Heiligkeit, ist, von Neapel zurьckkehrend, im Anmarsch auf Rom und nur noch wenige Meilen entfernt.

Der Papst aufstьrzend, erregt. Zum Teufel! - Auf nach Orvieto! - Die Spanier und Katalanen sollen uns begleiten! - Nehmt unsere Kassen und Kostbarkeiten mit! - Die Damen sollen sich rьsten; auf Gepдck und Maultiere verzichten; wir reisen alle zu Pferd! Pallavicini bleibt als Gouverneur der Stadt mit einem Teil der Truppen zurьck. Er empfange den Kцnig mit allen Ehren, aber drohe ihm in unserem Namen und dem des dreieinigen Gottes, als einem ungehorsamen Sohn der Kirche, den Bannfluch an, wenn er lдnger als vierundzwanzig Stunden auf unserem Gebiet verweilt. - Cesare ьbernimmt die Bedeckung unseres Zuges. - Vergesst die goldenen Messgerдte nicht! Fort! Alles in grosser Erregung ab.

Die Mдdchen ihre Gewдnder anlegend, jauchzend. Carlo kommt! - Carlo kommt! -

Der Vorhang fдllt.

Im Himmel; ein vertrauliches Kabinett in blau. Interimsthron einfach und bequem. Gott-Vater, Maria, Christus, der Teufel; erstere drei auf ihren Stьhlen; letzterer in schwarzem, enganliegendem Kostьm, sehr schlank, mit pointiertem Gesicht, ganz rasiert, mit verwitterten, abgelebten, gelb-verдrgerten Zьgen, in seinen Bewegungen an einen feineren Juden erinnernd, auf einen Fuss sich stьtzend, den anderen aufziehend, vor ihnen aufrecht.

Gott-Vater ernst und kurz. Freund, wir haben dich rufen lassen. - Es handelt sich um einen speziellen Auftrag, der. stockt. besondere Geschicklichkeit erheischt; - - ich weiss, du denkst viel - Teufel verbeugt sich - kцnntest du nicht. stockt. es handelt sich, д. ein Wesen, д. ein Ding, welches. д, ein Einfluss, - der imstande wдre, - die - uns in ihrem Begehren anekelnde, gдnzlich verwahrloste Menschheit - Teufel macht eine verstдndnisinnige, vornehm-bedauernde Bewegung. д, wieder auf den Pfad der Tugend. д, und der wahren Sittlichkeit. in empfindlichstrafender Weise zurьckzufьhren. д, so dass. д. zu Christus gewendet - mein lieber Sohn, sag' du's ihm; - ich kann mit Worten nicht recht umgehn; - ich habe immer nur gehandelt, - nie viel Worte gemacht. -

Christus sich mьhsam aufrichtend, nach einigem Besinnen, fliessend Mein Herr! Wir gedдchten Ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen - in einer Sache, - - die Ihnen ebenso grossen Vorteil einbringen soll, wie uns selbst, - - ich meine, - die Ihnen die Menschheit - hinsichtlich ihrer irdischen Sphдre keineswegs entfremden soll, - ich sage dies ausdrьcklich, um jeden Verdacht bei Ihnen nach dieser Richtung hin gleich von vornherein zu zerstreuen - Teufel macht eine verbindlich-abwehrende Handbewegung, als sei ihm Дhnliches nie in den Sinn gekommen - im Gegenteil, die Ihnen diese Sphдre in noch ausgiebigerer Weise als bisher - unterwerfen soll: - es handelt sich um ein Kompromiss, - um ein Ьbereinkommen hinsichtlich der Verschiebung der Grenzen - unserer beiderseitigen, bisherigen Gewalten, - es keinem der beiden kontrahierenden Teile zu nahe treten soll, - und wobei wir auf Ihre bewдhrte Geschicklichkeit, Ihren Scharfsinn, Ihren Takt, Ihr - versцhnliches Entgegenkommen, Ihre - Bildung, Ihre - Ihre - - Fдngt zu hьsteln an, wird kurzatmig, stцhnt und keucht, fдllt rцchelnd zurьck, die Augen treten hervor, die Stirne wird schweissig, er bekommt einen asthmatischen Anfall.

Maria herbeispringend, wдhrend der Teufel sehr vornehm eine reservierte Verlegenheit heuchelt. Schone dich, mein Sohn, - du solltest nie reden, - du wirst schlechter, - du bist leidend, - zum Teufel gewendet, verbindlich - mein lieber Freund, wir bedьrfen deiner Hilfe, - es ist ja nicht nцtig, dass man erfдhrt, dass du es bist, der die Sache inszeniert - der Teufel macht eine abwehrend-beruhigende Bewegung bitte, steh uns bei, es soll dein Schade nicht sein - zwinkert ihn an - du verstehst - winkt gegen Gott-Vater ab, in dem Sinne, dass dieser taub, alt und gebrechlich, und ihr nichts in den Weg lege; der Teufel verbeugt sich - es handelt sich in Kьrze um folgendes: Durch eine unglьckliche Einflьsterung - zeigt auf den Alten hin - bewogen, wohnten wir einer Szene im pдpstlichen Palast zu Rom bei, in den Gemдchern des Papstes. wie heisst er gleich.

Teufel verbindlich einfallend. Ah, Alexander, der Sechste seines Namens, Rodrigo Borgia -

Maria. Ganz recht, dieser Borgia, - ah, es war skandalцs, es war grдsslich, - das war ein Passahmahl.

Gott-Vater plцtzlich hervorkollernd, in breitester Unflдtigkeit. Pfui Daifel! - Pfui Daifel! - Pfui Daifel!

Christus erwacht aus seiner Schwдche, fдllt ein, fast tonlos. Ja, - pfui Daiwel! - pfui Daiwel.

Teufel in grosser Verwirrung, дrgerlich, unangenehm berьhrt. Ich bitte. unter diesen Umstдnden. darf ich wohl verzichten. fernerhin hier. will sich, nach rьckwдrts schreitend, zurьckziehen.

Gott-Vater redressierend zum Teufel gewendet. Mein Gott! - Nein! - Sie waren nicht gemeint.

Teufel pikiert. Ah, doch.

Gott-Vater. Nein, nein! - Also nochmals nein! Es war nicht so; es fuhr uns heraus. die alte Gewohnheit. Ich vergass.

Teufel kommt zurьck, vornehm-versцhnlich, bitter lдchelnd, schnellt mit der einen Hand ein Stдubchen vom anderen Дrmel. Bitte. bitte.

Maria. Nein, nein, mein Freund, du bist der unsere; von Verstimmung kann keine Rede sein- wir bedьrfen deiner Hilfe zu notwendig; und - sehr laut zum Alten hinьber, anzьglich - eine Beleidigung unseres viellieben Vetters, unseres Alliierten, unseres freundlich geliebten Bruders, werden wir in keiner Weise zulassen - Teufel verbeugt sich sehr verbindlich - mit einem Wort also, die Sache ist die: Von einer an hцchster Stelle - hinьberdeutend - in Aussicht genommenen gдnzlichen Vernichtung des Menschengeschlechts aus hцheren Grьnden absehend, haben wir beschlossen, eine empfindliche, sьndflutartige Rache zu nehmen, und brauchen daher jemand, ein Ding, einen Einfluss, eine Gewalt, eine Person, ein Gift, ein Etwas, welches die Unflдtigkeit der Menschen, besonders der Neapolitaner und Rцmer, in geschlechtlicher Beziehung - ah, fi donc! - giesst etwas Eau de Cologne auf ein Spitzentuch und hдlt es sich vor; scheint leise zu schnupfen; schielt ьber dem Taschentuch zum Teufel hinьber - ah! es wird mir besser - fortfahrend - welches die Bestialitдt der Mдnner und Weiber in jenen lediglich der Fortpflanzung dienenden, und nur in dieser Begrenzung ihnen gewдhrleisteten Beziehungen und nцtig erscheinenden Berьhrungen und Vermischungen - ah, c'est terrible! - schnupft wieder Eau de Cologne - enfin - eindдmmen soll! - Du verstehst!

Teufel in sonorem Bass - etwas theatralisch. Ich verstehe.

Gott-Vater kollernd Ja, ja, - eindдmmen soll! -

Christus mit schwindsьchtiger Stimme. Ja, ja, - eindдmmen soll!

Teufel nach einigem Besinnen. Soll es sehr empfindlich sein? -

Maria ihr Spitzentuch dem Teufel entgegenstreckend, heftig nickend - sozusagen fьr die anderen mitnickend. In der Tat, es soll sehr empfindlich sein.

Gott-Vater guckt glasig herьber; scheint nicht ganz verstanden zu haben; дchzt schliesslich zustimmend, mit fettem Rдusperton. Ja, ja! -

Christus noch immer im Anfall liegend, sich langsam erholend, hauchend Ja, ja! -

Teufel steht die ganze Zeit mit gesenktem Kopf, sich besinnend, zwei Finger an die Lippen gelegt. Soll die Sache direkt auf dem Fuss folgen?

Maria. Freilich, freilich soll sie das!

Gott-Vater wie oben. Freilich! - Freilich! -

Christus will seine zwei »freilich« sagen, kommt aber zu spдt und kollidiert mit der folgenden Rede der Maria, die nichtsdestoweniger fortfдhrt, mit ihrem Taschentuch ihren Sohn beschwichtigend und abwehrend, der lechzenden Blicks jeder ihrer Bewegungen folgt.

Maria zum Teufel. Du bist auf dem richtigen Weg, mein Freund, du bist unseres Wohlgefallens sicher!

Teufel mit einem kurzen trockenen Blick auf Maria, dann wieder in seine Meditation von vorhin versinkend; nach langer Pause, wдhrend der man nur das Rцcheln von Christus hцrt, eigentьmlich betonend und skandierend. Dann - mьsste man den Stachel, - das Gift, - д das Etwas - den Finger wie zum Hindeuten erhebend - in die Sache selbst, in die - hm! - sich anzьglich rдuspernd - in die Beziehung selbst legen! -

Maria sehr weltmдnnisch. C'est charmant! - C'est charmant! -

Gott-Vater versteht nicht recht, schaut mit grossen kugligflieЯenden Augen herьber und wiederholt mehr im Tonfall als im Verstдndnis Marias Worte. Ja, - ja, ja. -

Christus will es auch wiederholen, bringt es aber nicht heraus, ist selbst darьber erschrocken, schaut sich дngstlich, erst zu Gott-Vater, dann zu Maria hin um und produziert endlich ein rhythmisches, unartikuliertes A, - a, - a! -

Teufel nachdem er diese Leistung bei Christus mit einem kьhlen, seine Ьberlegung nicht weiter stцrenden Blick verfolgt, fortfahrend, sehr betonend. Man mьsste die Sekretion beim Geschlechtsakt vergiften! -

Maria. Ah, wie das? - Das wird interessant! Rьckt auf ihrem Stuhl zurecht.

Gott-Vater und Christus die diesmal doch etwas verstanden zu haben scheinen, halten ihre Kцpfe glotzend auf den Teufel gerichtet.

Teufel den eben geborenen Gedanken wiederholend, wie um ihn sich selbst nochmals in den Weg zu legen. Man mьsste die Sekretion beim Geschlechtsakt vergiften!

Maria Du meinst den Samen? Hдlt sich das Taschentuch einen Augenblick vor den Mund, als schlucke sie etwas Unangenehmes hinunter.

Teufel einfallend. Nein, Dein! - Nicht den Samen nicht das Ei; - sonst wьrde die Nachkommenschaft darunter leiden, und, verschlechtert und gewitzigt, nicht mehr zu haben sein! - Die soll aber auch dran kommen! - Nein, Samen und Ei sollen unberьhrt bleiben, damit die Erzeugung der Menschen ruhig weitergeht. - Aber der Tдter, der sorglos mit seinem Instinkt drauflos Fahrende, soll durch ein kleines Nebenprodukt vergiftet werden, durch ein Etwas, welches gleichzeitig mit Samen und Ei produziert wird, und welches, wie bei den Schlangen, nicht mehr auf den Besitzer, aber auf seinen Gegenpart, auf sein Vis-а-vis in der sexuellen Franзaise - pardon! - wenn ich mich so ausdrьcken darf - Maria hebt zum Zeichen des bewundernden Verstдndnisses die Augenbrauen hinauf - ansteckend wirkt - so dass der Mann das Weib, oder das Weib den Mann, im gьnstigsten Falle sie sich beide infizieren kцnnen, - nichts ahnend, - ganz im Taumel verloren, - ja in der Tдuschung des hцchsten Glьcks - macht eine Handbewegung zu Maria, ob er verstanden sei, die diese mit dem Spitzentuch freudig und verstдndnisinnig aufnimmt - so dass sie lallend wie Kinder in die scheussliche Brьhe hineintappen.

Maria. C'est glorieux! - C'est charmant! - C'est diabolique! - Mais comment.

Gott-Vater und Christus glotzen ruhig weiter.

Teufel. Ah, Madame, das lassen Sie meine Sorge sein! -

Maria. Gut! Aber unter einer Bedingung. Was du auch mit den Menschen anfдngst, sie mьssen erlцsungsbedьrftig bleiben! -

Teufel mit Beherrschung. Erlцsungsbedьrftig bleiben sie.

Maria. Sie mьssen auch erlцsungsfдhig bleiben!

Teufel mit den Armen, wie ein Verkдufer, bis zur Schulterhцhe aufwippend Erlцsungsfдhig, - nachdem ich sie vergiftet, - auf besonderen Wunsch vergiftet, - das dьrfte kaum sein. -

Maria von ihrem Thron springend, in die Nдhe von Gott-Vater und Christus eilend. Ja, dann ist die ganze Sache umsonst! - Wenn wir die Menschen nicht mehr erlцsen kцnnen, was soll denn dann die ganze Einrichtung?! -

Gott-Vater und Christus heben verzweifelnd die Hдnde empor; Christus, der sich etwas erholt, folgt von jetzt an wieder mit regerer Teilnahme.

Teufel dreht sich mit sardonischem Lдcheln auf dem rechten Fussabsatz herum und hebt mit kьnstlichem Bedauern, wie ein Handelsjude, die Achseln hoch.

Peinlicher Moment. Das Geschдft scheint nicht zustande kommen zu wollen. - Pause.

Maria um alle zu divertieren, geht langsam auf ihren Platz zurьck und fragt plцtzlich mit freundlicher Stimme den Teufel. Apropos! Wie geht's denn mit deinem Fuss?

Teufel auf die Diversion eingehend. Oh, - so, so! - Nicht besser, - aber auch nicht gerade schlechter! - Mein Gott - auf sein kurzes Bein schlagend - das wird nicht mehr anders! - Misemaschin'! -

Maria etwas leiser. Das ist von deinem Fall?

Teufel verstдndnisvoll, lange stumm und ernst nickend.

Maria sehr freundlich.Nun, und sonst - was macht die Grossmutter?

Teufel ebenso. Die Lilith! - Oh, danke, - recht gut!

Maria. Und die Kleinen?

Teufel. Danke! Danke! - Alles wohlauf! -

Neue Pause. Maria, unentschlossen, geht endlich auf Gott-Vater zu, mit dem sie einige Zeit leise spricht. Darauf

Gott-Vater ostentativ orientiert. Voyons! Voyons! Mein Freund, du musst doch etwas machen kцnnen, was die Menschheit vergiftet, ohne sie ganz zugrunde zu richten! - Wir wollen sie dann wieder erlцsen! - Nicht wahr, mein Sohn?

Christus. Wir wollen sie dann wieder erlцsen!

Maria. Wir mьssen sie wieder erlцsen!

Teufel. Der Auftrag ist dann zu kompliziert! - Es soll unflдtig und liebenswьrdig und giftig zu gleicher Zeit sein! - Wenn ich sie in ihren geheimen, amorцsen Beziehungen sogleich und heftig treffen soll, und sie in diesem Moment vergiften soll, dann muss die Seele auch mit! - Denn die Seele steckt da mit drin! -

Gott-Vater erstaunt Die Seele steckt da mit drin? -

Christus ebenso, aber mehr mechanisch repetierend. Die Seele steckt da mit drin? -

Maria affirmativ, und halb fьr sich selbst, wie sich erinnernd. Die Seele steckt da mit drin! -

Teufel nach einer Weile zu Gott, etwas spцttisch. Mein Gott, du bist ja der Schцpfer! Weisst du nichts?

Gott-Vater unwillig. Wir - д - erschaffen jetzt nicht mehr. - Wir sind mьde! - Auch gehцrt dies Gebiet des Irdischen und der Sinnlichkeit in deine Sphдre. - Also besinne dich, wie du es anrichtest; beflecke die Seele, aber sie muss wieder herstellbar sein!

Christus noch immer schwach, will das Letzte wiederholen, kommt aber nur bis Beflecke - die - Seele.

Teufel zu Gott-Vater. Es soll sie zur Liebe anreizen, sagst du, und sie gleichzeitig vergiften?

Gott-Vater. Natьrlich, sonst beissen sie ja nicht an!

Christus aufatmend. In der Wollust sind sie blind, hab' ich gehцrt.

Maria. Mit Speck fдngt man Mдuse!

Gott-Vater. Suche in deinem Hexenkessel! Es ist ja allerlei Zeug darin; in deiner Hцlle hast du so manches aufgespeichert; bist doch ein Meister in solchen Kompositionen! Kreпre, braue, zeuge, mische was zusammen!

Maria. Es muss allerdings sehr verlockend sein. - Womцglich was Frauenzimmerartiges.

Christus. Ja, sehr verlockend sein.

Teufel mit einem Gedanken beschдftigt. Lьstern und zerstцrend soll es zugleich sein, sagt ihr? - Und doch die Seele nicht definitiv zerstцrend?

Alle drei zugleich und untereinander. Lьstern - zerstцrend - verlockend - giftig - wollьstig - grausam - Hirn und Adern verbrennend -

Gott-Vater. Aber nicht die Seele! - Wegen der Zerknirschung! - Wegen der Verzweiflung! -

Teufel seinen Gedankengang plцtzlich beendend Halt, da hab' ich was! - Will mal mit der Herodias reden! Halblaut fьr sich. Lьstern und zerstцrend zugleich! - Laut. Ich bring' etwas! -

Maria. Gott sei Dank!

Teufel sich zum Gehen wendend. Ich glaub', ich hab's!

Gott-Vater. Bravo! Bravo!

Maria. Bravo! Bravo!

Christus. Bravo! Bravo!

Alle drei sich freudig erhebend, soweit es geht; leise in die Hдnde schlagend. Bravo, Teufel, bravo! Bravissimo!

Teufel sich empfehlend und im Abgehen ein Schnippchen schlagend. Ich komm' bald wieder! - Ab. - Draussen, wie er die Tьre цffnet, erblickt er einige jьngere Engel, die gelauscht haben. Er packt den nдchsten beim Flьgel und zaust ihn tьchtig. Dieser lдuft mit den anderen unter schrecklichem Geschrei davon. - Der Teufel, sieht man, цffnet draussen eine Falltьr, durch die er hinabsteigt, und die er hinter sich schliesst. Die drei Gottheiten verschwinden bei der folgenden Verwandlung in die rechten Seitenkulissen.

Der Vorhang fдllt.

Zweite Szene (Verwandlung)

Das Himmelskabinett steigt langsam nach oben; die Szene wird dunkler und macht einem tonnenartigen, nach unten sich verlдngernden, dьsteren, mit grauen Quadern ausgemauerten Tunnel Platz, der sich wie das Innere eines Turmes oder Ziehbrunnens scheinbar bis ins Unendliche nach abwдrts erstreckt, und an dessen hinterem Ende eine morsche, verbarrikadierte, vielfach ausgebesserte Holzstiege sich befindet. Auf dieser sieht man bald darauf den Teufel nicht ohne Mьhe, дchzend, sich am Gelдnder fest anhaltend, hinabsteigen, wдhrend die gleichzeitig nach oben rьckende Szene ihn im Auge behalten lдsst. Phantastische Vцgel und Ungeheuer, die teils auf Stangen sitzen, teils in Hohlrдumen des Mauerwerks lagern, pfauchen und krдchzen ihm mit heiserem Ruf ihren Gruss entgegen. - Nach einiger Zeit mьndet dieser brunnenartige Gang in einen grцsseren, finsteren, kellerartigen Raum, der durch ein traniges Цllicht nur teilweise erhellt ist und in dem zunдchst nichts weiter zu erkennen ist, als ein aus Binsen und Flechtwerk roh zugerichtetes Lager rechts im Vordergrund. Die Цllampe ist auf der anderen Seite und mehr im Hintergrund. Der Teufel, der mьd und humpelnd angekommen, geht einige Schritte seufzend hin und her, geht dann nach hinten; man hцrt eine schwere Truhe aufschlagen; er entledigt sich seines engen, schwarzen Gewandes, das er sдuberlich in einen der Kasten legt, um in einem aus Tierfellen zusammengeflickten, warmhaltenden Flaus bald darauf nach vorn zu kommen. Er дchzt wiederum erst einige Schritte hin und her, wie nicht wissend, wohin er sich wenden solle, und setzt sich endlich quer auf sein Binsenlager, zieht die Fьsse an und vergrдbt die Hдnde tief in das Wollhaar des Kopfes, Stirn und oberen Teil des Gesichtes auf diese Weise verdeckend.

Teufel mit sich redend. Da hockst du nun, Hund; wieder allein; heimgekehrt zu dir; zurьckgekehrt von der Audienz; ahnenloser Geselle ohne Respekt und Reputation; und hast wieder einmal gesehen die goldausgelegten Gemдcher der Hohen und Vornehmen. Und du bist immer und bleibst der Lump, der Spitzbub, der krumme Kerl. Und die da droben, die dьrfen tun, was sie wollen, es mag noch so platt, niedrig oder gemein sein, es ist immer edel und vornehm, weil es in den Gemдchern des Nobeltums passiert. Und du magst tun, was du willst - und wenn du mit dem Kopf dich bis zum anderen Ende der Erde wьhltest, - es ist immer niedrig und gemein und schuftig. - Pause; ьberlegt. Wenn du ein Graf wдrest, dann wдre auch dein krummes Bein grдflich. Und wenn du nur ein Tьrsteher da droben wдrst, dann wдre auch dein Kopf und deine Gedanken himmlisch und engelhaft, wie dein Kleid, das du dann trьgest. Aber so bist und bleibst du ein Hund! - Nur wenn du fьr sie was tun sollst, was sie selbst nicht kцnnen, oder was fьr sie zu schmutzig ist, dann lдcheln sie dir und sagen: »Mein Freund! Mein Freund!« Aber wenn die Audienz vorbei, musst du wieder herunter in Staub und Kot, und dann heisst's »Pfui Deifel! Pfui Deifel!« - Und so bist du ein erdgeborner, gebьckter und verzerrter Kerl dein Leben lang, und humpelst herum mit deinem Fuss, und frisst Дrger und Grimm in dich hinein! - -

Und doch! Und doch bist du mehr! Bist mehr als diese Firlefanzleute in ihrem Glьck und Wolkenbau! Steckst mitten in der Welt; und in deinem Kopf stecken die Gedanken der Erde! Und wenn du hier allein bist, allein mit deinem Erdgeruch, und dein Kopf sich illuminiert, dann entsteht in diesem vergrдmten Kopf, mitten in der Verzweiflung, ein Funken, ein Gift, eine Kraft, die wie ein Blitz, zьndend und wetternd, durch die Welt fдhrt und die Hьlsenkцpfe in ihrem Wolkenkuckucksheim erbeben macht. - Und brauchst keine Tiaren zu tragen, keine Ambrosia noch Sekt zu trinken und scheppernd und glдnzend dich zu zeigen, um glьcklich zu sein. Bist so glьcklich; glьcklich, wie die anderen nicht glьcklich sein kцnnen! Glьcklich in diesem Erdenloch, in diesem kostbaren Tunnel, diesem Hauch von Irdischkeit und Wьrze, diesem Weltgeruch, der dich krдftigt und stдhlt und Gedanken erzeugt und zur Arbeit zwingt. - Und brauchst keine Ahnen und Vergangenheitsregister; bist blank und sauber; darfst von neuem beginnen; brauchst nicht nichts zu tun; die Arbeit sind deine Ahnen! Deine Ahnen projizierst du in die Zukunft! - Arbeit! Arbeit! - Springt auf. Also denn auf zur Arbeit!

Er geht lдngere Zeit auf und ab, bleibt wiederholt stehen und sinnt nach.

Also verfьhrerisch soll es sein, das Ding, - na natьrlich, »Sonst beissen sie nicht an«; - »etwas Frauenzimmerartiges«, sagte Maria; - sehr gut! - Die Frauenzimmer kennen ihr Geschlecht immer am besten. - Aber giftig soll es auch sein; darin liegt ja die Strafe; und sie sollen das Gift nicht merken, es hinunterschlucken wie Sirup; - sehr gut! - das lдsst sich machen. - Aber es soll dabei Seele und Leib vergiftet werden; aber nicht definitiv; nur bis zur Verzweiflung, bis zum Wahnsinn; sie wollen also sehen, wie sich die Menschheit krьmmt und bricht; wie sie ihre Seelen ausleeren wie einen Magen; - ich verstehe; - die Seele soll aber wieder reparierbar sein, - »erlцsungsfдhig«, wie sie sagen; - na, die Freude kann ich ihnen ja fьrs erste lassen; ihnen und ihnen; - vom Leib haben sie nichts gesagt; sehr gut! - Als ob sich das trennen liesse! - Wenn ich den Leib toll und voll verseucht habe, und der ganze Kerl zum Teufel fдhrt - ah, pardon - kaput geht, dann mцchten sie die Seele, nachdem sie schon auf dem Weg zu mir ist, noch erlцsen! - Die Barmherzigkeit! - Na, das wird sich ja finden. - Geht wieder schweigend und nachdenklich auf und ab. Was soll das nun aber fьr ein Gift sein? Welches ruiniert, und doch wieder nicht ruiniert? - Mit organischen und chemischen Giften komm' ich da nicht aus! - Auch kann ich da nicht quantitativ vorgehen. Die schluckten ja und schluckten das Zeug hinunter - besonders, da es so sьss ist - und pardauz lдgen sie da! Ich kann da nicht dosieren. Ich kann doch kein ellenlanges Rezept an die Bettlade kleben: pro dosi soundsoviel! - Das muss also ein feines, neues und ganz besonderes Gift sein! - Welches weder den Geber noch den Nehmer sogleich vergiftet! - Das muss dann ein feines, schleichendes, langsam wirkendes Ding sein, welches sich ruhig weiter vererbt, und in einigen lebenden Exemplaren immer frisch zu haben ist! - Dann - soll das Gift sich an das hцchste Entzьcken des Menschen anschliessen, an den Liebestaumel, an das naivste und kцstlichste Glьck, welches sie besitzen: damit es sicher zu allen dringt! - Ja, das heisst, das war eigentlich mein Gedanke! - keine Verschiebung des geistigen Eigentunis! - Na, ja! - Wie nun weiter? - Woher nimmst du das Gift? - Ьberlegt, bleibt stehen. Na, aus dir - Kьhl. Gibt es denn etwas Giftigeres, die Adern Durchdringenderes als du selbst? - Sehr gut! - Was weiter? - Wie wirst du's nun anstellen? - Ьberlegend, sehr langsam, mit vorgestrecktem Zeigefinger sich vordiktierend - Du musst das Gift, welches an sich vielleicht zu stark ist und tцdlich wдre, erst organisch abschwдchen und dann in einer lebenden Person verwirklichen! Patscht in die Hдnde. Hoppla, das ist's! - Noch einmal: du musst das Ding erst organisch so mild machen, dass es ihre Mдgen und Lebern zunдchst gut vertragen, und es gleichzeitig in einem Lebewesen, das ihnen gleich sei, personifizieren! - Sackerlot! - Und zweitens: dieses Lebewesen muss ein Weib sein! und das Gift muss durch die bekannten Schlдuche geleitet werden! - Und drittens. dieses Weib muss schцn sein; und ich ihr Vater! - Sapristi! - Reibt sich die Hдnde. Kommen wir auch einmal zum Zeugen! - Geht lange erregt auf und ab. . Nun, und wenn ich dies Kunstwerk fertigbringe, was krieg' ich dann dafьr? - Freund, nimm dich in acht! Diese Gelegenheit kommt nicht wieder! Jetzt hole die lang aufgespeicherten Speisezettel deiner Wьnsche hervor! - Besinnt sich. - Diese Stiege da - schaut nach oben - muss Er mir reparieren. Das Gerьmpel. Wenn ich da mal ausgleite und breche mir den Fuss, dann bin ich ein ganzer Krьppel. - Dann, diese Falltьre da oben, die ist meiner unwьrdig. Da stoss' ich mich schon lange daran. Da soll ein schцner freier Zugang werden, mit einem Gelдnder daran und ein paar Teppichen. - Dann, diese Audienzmeierei habe ich ebenfalls schon lange satt. - Wird der Zugang oben frei, muss ich auch freien Zugang haben! Ich muss stets unangemeldet kommen kцnnen. - Er kam ja auch stets unangemeldet zu mir herunter. - Dann - sehr bestimmt - muss Er mir meine Bьcher frei drucken lassen und ihre breiteste Zirkulation im Himmel und auf Erden erlauben. Das muss ich unbedingt haben. Ohne das gehe ich gar nicht an die Arbeit. Ausbrechend. Wenn jemand denkt und darf seine Gedanken nicht mehr Anderen mitteilen, das ist die grдsslichste aller Foltern. - Dass andere das nachdenken, was du vorgedacht hast, dieses reinste Entzьcken, dieser Tropfen Lust, der Fдsser voll Bitterkeit geniessbar macht, ist das so schwer zu begreifen?! - Also das ist Numero eins! - Dann - muss hier die Ventilation besser werden. - Glotzt lange an der Decke herum. . Eigentlich kцnnt' ich mir das Ding hier mit Goldleisten ausschlagen lassen. - Ach, - es wдre doch nicht heller. Wie wдr's, wenn Er mich zum Graf machte? - Graf Miraviglioso! Oder gleich ganz italienisch: Conte di Miraviglioso; Signor Conte di Miraviglioso. - Pfui, schдm' dich! Hast du nicht gesagt, du willst ein ehrlicher Kerl bleiben? - Nun ja; ich wollte ja nur auf ganz kurze Zeit das tolle Empfinden haben, ganz ohne Grund etwas zu sein. Nur auf acht Tage. - Ich kann ja den Titel dann meinem Ausgeher schenken. - . Ein paar Orden kцnnt' ich mir bei dieser Gelegenheit geben lassen! - Dazu ist es wieder nicht hell genug daherunten. An der Beleuchtung fehlt es hier ьberhaupt. - Was noch? - Etwas bessere Garderobe! Dieses spanische Kostьm trag' ich nun schon seit Philipp II. Es ist unerhцrt. - Heftig. Und nur meine ganz ausserordentliche Peinlichkeit erlaubt mir noch, ьberhaupt oben zu erscheinen. - Dann, um Gottes willen, etwas Mobiliar. Ein paar Pfund Rosshaar werde ich doch noch wert sein. Und ein paar warme Decken. - Weiter! - Etliche Borten an meine Kleider; wenigstens Leutnantsrang! - Dann: Einreihen, wenigstens in die letzte Hofrangklasse; mein Gott, ich helfe doch den Leuten in ganz ausserordentlicher Weise. - Ferner: ein kleines »von« -, und die Mцglichkeit einer standesgemдssen Verbindung mit einer der Engelklassen; Gott, so ein zartes Geschцpfchen neben mir, 's wдr' ja zum Entzьcken; sie mag so dьnn und jung sein, wie sie will; ich richt' sie mir schon her! - Was noch? - Ein goldenes Portepee, 'n Kammerherrntitel, ein kleines Krцnlein, 'n Herzogskragen oder . - Hдlt plцtzlich inne, greift sich mit beiden Hдnden an die Stirn und schreit in tierischer Weise hinaus. Дh! - Дh! - Bleib fort! - Er hдlt die Hдnde weit von sich, wie um etwas wegzustossen, das auf ihn eindringt, und weicht zurьck. Дh! - Es kommt! - Es hat mich! - Du Hund, hab' ich dir nicht gesagt, wenn du ьber die Schnur haust, packt es dich! - Pfui Teufel! - Spuckt aus, wie um etwas aus seinem Innern zu entfernen. Pfui Deifel! - Es kommt! - Der Ekel, - er hat mich! - Pfui! - Pfui! - Oh, es ist zu spдt! - Ekel! Ekel! Verdammte Sauce! - Er krьmmt sich. Weisst du nicht mehr? - Weisst du nicht, dass du nur in der Entbehrung, im Finstern, nur unter der Marter gedeihst? - Und dann will der Kerl stolz sein! - Ah, - ah - Er macht Wьrgbewegungen, schleppt sich bis zu seinem Lager, wirft sich dort auf den Bauch, wдlzt sich in Krдmpfen, reisst aus der Matratze Stroh heraus, macht einen Knebel und steckt ihn sich mit ingrimmigem Behagen ins Maul; - wird dann allmдhlich etwas ruhiger, liegt bewegungslos da, und scheint zu schlafen. - Lange Pause. -

Wдhrenddem hat sich im Hintergrund an der Rьckwand des Gewцlbes die Szene wie aufgeklдrt; die Schicht wird heller und heller; zuletzt durchsichtig; es ergibt sich eine, wie es scheint, unermessliche Perspektive; allmдhlich schwindet auch der letzte trьbe Schleier, und man erblickt ein ungeheures Totenfeld, auf dem eine schier unfassbare Zahl, wie es scheint lauter Weiber, in Leibesgestalt, mit fahlen Gewдndern, die einen hockend, die anderen hingestreckt, teils die Arme aufgestьtzt, teils das Gesicht in den Armfalten vergraben, wie schlafend dortliegen; das Ganze ьbergossen von einem kalten, flirrenden, mondlichtдhnlichen Schimmer. - Tiefe Stille.

Teufel wacht langsam auf, hebt sich, mit den Hдnden aufstьtzend, matt empor; wie er sich umwendet und erblickt die Szene, fдhrt er plцtzlich zum Sitzen auf, reisst sich den Knebel aus dem Mund Ah! - Ihr seid mir vorausgeeilt, Gedanken! - Betrachtet lange mit Entzьcken die Szene. Ihr habt euch verwirklicht, meine guten Gedanken! - Und die gemeinen sind mir in den Magen gefahren und haben mich krank gemacht; - so ist's recht! - Du hast gebьsst, - und bist jetzt wieder ein ehrlicher Kerl! Legt sich, noch immer etwas erschцpft, wieder in mehr ruhende Stellung zurьck, aber so, dass er die Szene im Auge behдlt - matt und langsam. Welche von diesen wдhl' ich mir jetzt aus als Mutter fьr mein glorioses Geschцpf? - . Schцn! - Verfьhrerisch! - Sinnlich! - Giftig! - Hirn und Adern verbrennend! - Ahnungslos! - Tollpatschig! - Grausam! - Berechnungslos! - Seelenschmutzig! - Naiv! - Lange Pause. -

Er erhebt sich dann zum Sitzen und ruft mit halblauter, aber klarer Stimme, in sanftem Ton

Helena von Sparta - des Priamus Geliebte - Trojanische Kцnigin!

Im Hintergrund erhebt sich aus der Reihe der Schlafenden langsam eine Gestalt mit langem schleppendem Mantel, der um die Taille durch einen mit der Stoffarbe gleichen Strick zusammengehalten, kommt langsam, wie schlaftrunken, mit geschlossenen Augen, den Lichtschimmer, der ihr aus dem Totenreiche anhaftet, beibehaltend, nach vorn und bleibt vor dem Teufel stehen.

Teufel. Du bist damals mit dem jungen Laffen, dem Trojanerprinzen, auf und davon, und hast deinen Mann, den Kцnig, zurьckgelassen; rein aus Verliebtheit ? - Helena verneint schwerfдllig mit dem Kopfe. - Was? Nicht einmal verliebt? - Aus Neugierde? Sie scheint sich zu besinnen; nickt dann wie schlaftrunken. - Nur, weil es dir gefallen hat? - Helena nickt. - Ohne etwas zu denken ? - Nickt. - Justament? - Wartet und nickt dann. - Und als dann der Krieg ausbrach, da dachtest du? - Nickt mechanisch, besinnt sich aber dann und verneint. - Dachtest dir: Es ist nun einmal so! - Nickt und betont. - Geh, leg' dich wieder schlafen - armes, dummes Ding! -

Sie wartet einen Moment, dreht sich dann langsam um und geht zurьck auf ihren Platz, wie sie gekommen.

Teufel nach einer Pause, mit der gleichen hellen, sanften Stimme Phryne - aus Athen - glatteste aller Hetдren - komm! Von dem Totenfeld erhebt sich aus einer anderen Reihe ein Weib im gleichen Anzuge wie die erste und kommt nдher. - Blasseste aller Zauberinnen, du hast Tausende von Mдnnern in dein Garn gelockt, sie arm und elend gemacht, ihnen Geld und Gedanken geraubt, - hast Philosophen genarrt, - Richter bestochen, - Staatsgesetze umgestossen, - Krieg angezettelt, - Reichtьmer angehдuft, - hast dich als Gцttin geriert, - dich anbeten lassen, - hast dein Vaterland verhцhnt, - wolltest deinen Namen wie eine schmutzige Reklame auf die Mauern Thebens setzen - und dafьr bezahlen, - hast dich nackt vor allem Volk gezeigt, - in Korinth dir Tempel und Statuen bauen lassen, - hast fortgehurt, bis deine Haare weise wurden - und wurdest schliesslich in einem Tempel, in den du dich geflьchtet, wie ein unreines Tier erschlagen? - Nickt stumm wiederholt auf alle Fragen. - Warum? - Aus Liebe? - Verneint. - Aus Leidenschaft? - Verneint. - Aus Laune? - Nicht. - Weil du schцner und blasser warst als alle anderen? - Nicht. - Hast gar nichts dabei gedacht? - Verneint. - Liessest den Dingen ihren Lauf? - Bejaht. - Geh, du harmloses Kind, du bist unschuldig! -

Geht langsam und schweigend ab, wie die erste.

Teufel nach einer Pause, wie oben. Heloise - Дbtissin von Paraclet - Latinistin des 12. Jahrhunderts - Eine dritte Gestalt erhebt sich aus dem Totenfeld und kommt im gleichen Anzug, wie die vorigen, nдher. - Du hast studiert, - und hast geliebt, - und hast Kinder gebracht, - und hast deinen Lehrer Abдlard, die Leuchte des Jahrhunderts, verfьhrt - und deine Familie in Spott und Schande gejagt, - bis sie dir deinen Geliebten zum Kapaun machten - und dich zur Nonne, - und hast dann deinen verschnittenen Abдlard fortgeliebt, - und ihm brьnstige Briefe geschrieben, - bis man dich zur Дbtissin machte; - und als Дbtissin hast du weiter studiert, und ihn weiter geliebt, und weiter - wenigstens in der Phantasie - Kinder gebracht und mit deinem lдngst abgekьhlten Freund imaginative Scheusslichkeiten begangen, die man selbst in der Hцlle nicht sagen darf, - und hast ihm geschrieben: lieber wolltest du des Abдlard Hure, als des Kaisers rechtmдssige Gattin sein; - und als er starb, hast du dir seine Leiche kommen lassen, und hast ihn immer noch geliebt, und ihn mit deinen eigenen Hдnden begraben; - und dann hast du ihn noch zwanzig Jahre auf Kosten deiner Phantasie weiter geliebt; - bis du selbst starbst? - Hat zu allen Fragen stumm genickt. Warum? - Aus Liebe? - Bejaht heftig. - Aus reiner Liebe? - Bejaht intensiv. - Kind, du bist ja schon fьr den Himmel reif! - Halt dich parat, wenn die Posaune ertцnt, kommst du zuerst dran! - Inzwischen geh und schlaf weiter! -

Gestalt geht ab.

Teufel fьr sich. Ich hab' doch verdammt wenig Grandioses in der Hцlle; muss mir mal 'n Scheusal holen! - Besinnt sich, dann nach einer Pause. Agrippina - Mutter, Gemahlin und Mцrderin von Kaisern - und Gemordete eines Kaisers - komm! - Eine Gestalt erhebt sich aus anderer Gegend. - Du hast etwas viel auf dem Kerbholz, Freundin; - mit vierzehn Jahren heiratetest du deinen Mann, und lдsst dich herbei, ihm nach neun Jahren eines der grцssten Scheusale, den Nero, zu gebдren? - Dafьr kannst du nichts! - Trцste dich, wir haben jetzt eine Schule, die dir nachweist, dass du auch fьr die anderen Sachen nichts kannst; nur ist diese Lehrmeinung noch nicht bis zum Himmel gedrungen. - Du vernachlдssigst also deinen Mann, und gibst dich dem Lepidus hin; - das war damals so Sitte! - Dann verbindest du dich mit deinem Freier, um deinen Bruder, den Kaiser Caligula, zu ermorden; - es gelingt nicht! - Dafьr kannst du wieder nichts, - das heisst, du warst nicht geschickt genug! - Natьrlich wirst du verbannt! - Endlich wird aber Caligula doch ermordet - wie das damals so Sitte - und du wirst wieder hoffдhig; du versuchst dann vergeblich, einige andere vornehme Rцmer zu kapern, bis sich endlich der reiche Advokat Passimus - den ich fьr gescheiter gehalten hдtte - herbeilдsst, und mit dir eine zweite Ehe eingeht; du vergiftest ihn dann und beerbst ihn! - Doch das haben schon andere vor dir gemacht; das war damals so Sitte! - Dein folgendes Stьckchen war dagegen schon viel origineller: du spielst so geschickt hinteren Vorhang - von deiner Villa aus - dass du die Kaiserin Messalina von ihrem Gemahl, dem Kaiser Claudius, abschlachten lдsst, heiratest dann selbst den Kaiser Claudius und wirst Kaiserin! - Was dann folgte, der von dir inszenierte Selbstmord des Lucius Silanus, die Verbannung seiner Schwester Junia und die Verbannung der Lollia Paulina, deren Kopf du dir nachtrдglich aus der Verbannung zurьckholen lдssest, waren mehr Nebenabfдlle; du folgtest darin den Sitten deiner Zeit. - Dann verschaffst du dir den Beinamen Augusta, die Heilige, lдssest deinen Sohn Nero von deinem neuen Gemahl, Kaiser Claudius, adoptieren, lдssest ihn dann mit der Tochter dieses Kaisers Claudius, Octavia, vermдhlen, vergiftest dann diesen Kaiser, deinen Gemahl, und rufst deinen Sohn Nero zum Kaiser aus. - Das war nдmlich damals ganz neu! - Du vergiftest dann noch ein paar Konsuln, Prokonsuln und Nebenbuhlerinnen, und wirst letztlich von deinem eigenen Sohn Nero ermordet! - Die Gestalt hat auf alle Fragen stummnickend geantwortet. - Hцr' mal, Agrippina, du bist eine ganz scharmante Person, aber ich vermisse in deinem ganzen Tun den eigentlich kьnstlerischen Impuls - die Naivitдt; - alles hдngt ab von deinem masslosen Ehrgeiz! - Das ist krankhaft! - Das wird auf die Dauer langweilig! - Wir fassen die Sachen jetzt anders auf! - Nicht ein schцner Mord in deiner ganzen Geschichte! - Ich kann dich wirklich nicht brauchen! - Geh nur und leg' dich wieder schlafen: - Schlaf sanft! -

Teufel nach einigem Ьberlegen, fьr sich. Jetzt hab' ich noch eine Nummer, die Herodias; - aber halt - wie wдr's? - Er ьberlegt. Ich nehm' statt der Mutter doch lieber die Tochter! - Ruft. Salome, - schцne, junge Tдnzerin, - komm zu mir! - Weit hinten erhebt sich eine schlanke, jugendliche Erscheinung und kommt nдher, eine freundliche, heitere Erinnerung auf ihrem Gesicht. - Sag' mir einmal, mein hьbsches Kind, du warst damals auf dem Bankett bei Herodes zugegen? - Bejaht. - Und da tanztest du? - Bejaht. - Warum tanztest du? - Sie weiss es nicht. - Nun, du tanztest eben, weil junge hьbsche Mдdchen ьberhaupt gern tanzen, - und weil du Tanzstunde gehabt hattest? - Bejaht. - Und du fandest Beifall? - Nickt. - Und Herodias sagte dir, du solltest dir was schenken lassen? - Nickt. - Und du liessest dir einen Kopf schenken? - Nickt. - Einen Menschenkopf? - Bejaht. - Einen lebenden Menschenkopf? - Bejaht. - Weshalb? - Sie weiss es nicht. - Zum Spielen? - Sie zaudert und bejaht schliesslich. - Und Herodes schickte dich mit dem Henker ins Gefдngnis, und der schneidet dir dort einen Kopf ab? - Nickt. - Das war der Kopf des Johannes? - Bejaht gleichgьltig. - Der ward dir auf eine Platte gelegt, und du kamst dann damit herein in den Bankettsaal? - Nickt. - Das Blut lief wohl in der Platte herum, - und machte sie schliesslich ganz voll? - Nickt. - Es netzte deine Finger? - Bejaht lebhaft. - War dir das angenehm, oder unangenehm? - Bejaht. - Ja, was? - Angenehm oder unangenehm? - Sie reibt die Hдnde gegeneinander. - Es kitzelte dich? - Bejaht sehr deutlich. - Du hast wohl sehr feine Finger? - Keine Antwort. - Und dann, - dann schenktest du den Kopf deiner Mutter? - Bejaht. - Warum? - Zuckt mit den Achseln. - Er war eben schon tot? - Nickt traurig. - Und du wolltest doch einen lebenden haben? - Bejaht. - Ja, die abgeschnittenen Menschenkцpfe halten sich nicht lang! - - Sag' mal, hast du einen von den Leuten da gern gehabt, was man sagt, lieb? - Weiss nicht, was sagen, und verneint schliesslich. - Den Herodes? - Verneint. - Den Johannes? - Verneint. - Deine Mutter? - Zuckt mit den Achseln und verneint. - Aber deinen abgeschnittenen Kopf, den hattest du gern? - Bejaht sehr deutlich.

Teufel springt plцtzlich auf. Kind, du bist mein Fall! - Geht auf sie zu. - Aus dir lдsst sich noch was machen! - Er schliesst sie, halb von rьckwдrts kommend, leicht in seine Arme. - Du sollst mir heut in mein Schlafgemach folgen!

Die Gestalt hцrt man tief und vernehmlich stцhnen.

Wдhrend des Folgenden fallen ьber dem Totenfelde wie im Vordergrund schwarze, anfangs noch durchsichtige Flцre und Schatten herab, die die ganze Szene immer mehr verdьstern.

Teufel die Gestalt sanft mit sich nach rechts fortfьhrend. Wir haben grosse Dinge mit dir vor! - Da sollst die Ahnin eines grandiosen Geschlechts werden, an das kein Aristokrat hinan kann! - Deine Nachkommen werden weder blaues noch rotes, sondern weit merkwьrdigeres Blut in ihren Adern fьhren. - Und du wirst die Mutter sein. - Deine Qualitдten sind einzig in meinem grossen ungeheuren Reich! - Selbst oben, bei Hof, sieht man unsere Verbindung mit gnдdigem Wohlwollen! - Er verschwindet mit ihr; die Stimme klingt immer entfernter. - Morgen darfst du schon zu deinen Schwestern zurьckkehren! - Unser heisses Temperament lдsst Schaffen und Entstehen sich in unglaublich kurzer Zeit vollenden! - Zeugen und Gebдren rьckt durch unsere Gewalten in wenige Stunden zusammen! - Komm, mein Kind, komm! -

Das Totenfeld ist jetzt verschwunden. Die Flцre fallen nun auch im Vordergrund immer dichter; so dass die Szene bald ganz verdunkelt ist. - Man hцrt in der Ferne noch einen gellen, weiblichen Schrei. - Dann wird es schwarze Nacht, und

der Vorhang fдllt.

Im Himmel. Ein kostbar ausgestattetes Gemach in Rosa. Maria, vornehm geschmьckt auf ihrem Thron, umgeben von meist jьngeren Engeln in lichter, farbiger Tracht, die, mit Bьchern, Schulheften, Schreibtafeln in den Hдnden, an den Stufen des Thrones teils sitzen, teils knien, teils in malerischer Stellung liegen. Es ist Schule. Seitwдrts zur Rechten, halb in der Kulisse, steht der Schullehrer, ein hochaufgeschossener, unsдglich magerer Mensch in langem, schwarzem Schnьrrock, mit verbittertem, glattrasiertem Gesicht und ьberkдmmter Glatze.

Maria mit einem Pfauenwedel spielend. Sagt einmal euren Spruch auf!

Kinder unisono, in breitem, schreiigem Ton, mit falscher Akzentuierung, mit dem Rhythmus, wie ihn das Prinzip des geringsten Lautwiderstandes an die Hand gibt. Gдgrьsst saist du, Marea, du best voller Gnaden, der Hдrr ist mit dir, du best gebenedaiet unter den Waibern, und gebenedaiet ist die Frucht deines Laibes, Jдsus Christus - Hail'ge Marea, Mutter Gottes, bett fьr uns arme Sьndдrr, jдzt und in der Stunde des Abstдrbens.

Maria entsetzt. Ja, um Gottes willen, wo habt ihr denn das gelernt?

Kinder durcheinander, gurgelnd. In Tiroll - in Tiroll - im schцnen Land Tiroll!

Maria entsetzt. Gott, ist das eine verknцdelte Gesellschaft! - Sieht sich um, zum Lehrer, der ausgehungert rechts in der Kulisse steht. - Kann man denn den Kindern die Gebete nicht wenigstens dem Sinne nach, statt nach der Rьcksicht des Mцglichst-raschen-fertig-werdens, eintrichtern?

Lehrer jдmmerlich, mit belegter Stimme. Es geht nicht mehr, allergnдdigste Gottesmutter, die Kehlen sind vollstдndig in der einen Richtung festgelegt, die Laute - das Resultat einer tausendjдhrigen Ьbung.

Maria. Warum machen Sie denn so ein jдmmerliches Gesicht?

Lehrer. Es ist mir nicht gut - ich fьhle mich immer so schlecht.

Maria fьr sich. Gott, der Mensch hat Hunger und ist zu anstдndig, es zu sagen - Laut. Sind Sie denn immer noch so miserabel bezahlt. Jetzt kommen Sie herauf in den Himmel und bringen Ihren unstillbaren Hunger von der Erde mit - ich kann ihnen leider nichts anbieten - bei uns werden nur Hostien gegessen - nicht 'nmal 'nen Schluck Wein kann ich Ihnen offerieren - wir dulden keine Utraquisten daheroben - Sie sollten eben kurz vor dem Tod wenigstens einmal sich satt essen kцnnen - unter den Nachbarn ein wenig sammeln gehen - 'n paar Pfennig fьr Bier unter den Mдnnern - zusammensammeln - und vielleicht etwas Schmalz unter den Weibern.

Kinder fallen auf das Stichwort ein. . und gebenedaiet ist die Frucht deines Laibes, Jдsus Christus, Amдn! Hail'ge Marea, Mutter Gottes.

Maria entsetzt. Um Gotteswillen, wart ihr denn aufgezogen?- Ich hab' doch nicht an den Knopf gedrьckt! - Das sind ja die reinsten Automaten. - Zum Lehrer. Sie mьssen den Kindern - trotz Ihres Hungers - beibringen, nach dem Sinn zu beten - auch nach zweitausend Jahren - damit nicht, wenn ich von Schmalz rede, sie die Frucht meines Laibes daherbringen.

Kinder korrigierend, unisono. . Frucht deines Laibes.

Kinderstimmchen einzeln, naiv . Stunde des Absterbens, Amen.

Maria ьberwдltigt. - Ach wie sьss! - - Wie heisst denn du, mein Schдtzchen? -

Kinderstimmchen wie oben . Maria Ebner - Schlotfegermeisterstochter aus Kleinhьttenbach - mi hab'n s' ins Wasser neig'schmiss'n, weil mer scho zu sechst waren - und der Vater hat net mehra verdient - und d' Mutter hat g'sagt, i werd' eso glei an Engerl.

Lehrer wischt sich eine Trдne ab. Ja, - so sinds da drunten - in dera Gegend - zwischen Brixen und Kufstein.

Kinder unisono. In Tiroll - in Tiroll - im schцnen Land Tiroll!

Maria mit einer Grimasse. Gott, dieser Katholizismus steht mir schon bis daher! - Macht Bewegung des Ekels - - Resolut. Reden wir von was anderem! - - Nehmt eure Bьcher her! - Zum Lehrer. Sie kцnnen gehen und sich etwas erholen. - Zu den Kindern. Wo sind wir stehengeblieben? - Jetzt aber schцn hochdeutsch lesen! - Preussisch.

Grцsserer Engel liest, wдhrend alle ihre Bьcher aufschlagen, aus einer der Novellen des Boccaccio mit breiter, kreischender, alles gleich betonender Stimme. ». Agilulf, der Kцnig der Longobarden, befestigte, gleich seinen Vorgдngern in Pavia, der Hauptstadt der Lombardei, seinen Thron durch Vermдhlung mit Teudolinga, der Witwe Auterichs, der ebenfalls Kцnig der Longobarden gewesen war. Diese Gattin war sehr schцn, verstдndig und ehrbar, der aber dennoch ein Liebhaber einst einen schlimmen Streich spielte. Als nдmlich durch die Tapferkeit und den Verstand des Kцnigs Agilulf der lombardische Staat glьcklich und ruhig geworden war, geschah es, dass ein Reitknecht der genannten Kцnigin, ein Mensch, was die Abstammung anbetrifft, von hцchst дrmlichen Umstдnden, sonst aber ьber sein schmдhliches Geschдft hoch erhoben und von Person schцn und gross wie der Kцnig, sich ьber alle Massen in die Kцnigin verliebte. Da jedoch sein niedriger Stand ihn keineswegs verhinderte, einzusehen, dass diese seine Liebe ausser allen Grenzen der Mцglichkeit und Schicklichkeit liege, so offenbarte er sich als ein verstдndiger Mann niemandem und wagte nicht einmal, sich der Kцnigin selbst nur durch einen Blick zu entdecken. Obgleich er nun gдnzlich hoffnungslos war, so tat er sich doch bei sich selbst etwas darauf zugute, dass er seine Gedanken so hoch hatte steigen lassen, und vom Liebesfeuer ganz entzьndet, gab er sich Mьhe, es allen seinen Kameraden in allem, von dem er glaubte, dass es der Kцnigin gefallen kцnnte, zuvorzutun. Dadurch geschah es, dass die Kцnigin, wenn sie ausritt, weit lieber das Pferd ritt, das dieser wartete, als ein anderes, und dies rechnete sich jener zur hцchsten Gnade, ging alsdann nicht vom Steigbьgel weg und schдtzte sich glьcklich, wenn er ihre Kleider berьhren durfte. - Aber wie wir dies hдufig sehen, dass die Liebe um so stдrker wird, je mehr sich die Hoffnung verringert. «

Maria unterbrechend. Ja, kriegen denn die zwei sich noch nicht? -

Lesender Engel stockt. - - Ich weiss nicht, Immerwдhrende Jungfrau.

Maria. Sieh mal, wieviel Seiten die Geschichte noch hat?

Lesender Engel zдhlt sorgfдltig nach. Noch zwanzig, Allerseligste Gottesmutter.

Maria. Das ist ja schrecklich lang; kann man denn da nichts ьberschlagen? - Lдsst sich das Buch geben. - Na, ich glaube, jetzt wird's etwas lebhafter. Lies mal zu! - Gibt ihm das Buch zurьck.

Lesender Engel wie oben. ». je mehr sich die Hoffnung verringert, so geschah es auch bei diesem armen Reitknecht, der sein verborgenes Verlangen, das von keiner Hoffnung gelindert war, kaum mehr ertragen konnte und oft, da er sich von dieser Liebe nicht losmachen konnte, den Entschluss fasste, zu sterben. «

In diesem Augenblick ist das Weib, ein junges, blьhendes Wesen in schwarzen Haaren, mit schwarzen, tiefliegenden Augen, in denen eine verzehrende, aber noch nicht aufgeschlossene Wollust verborgen liegt, in ganz weissem Gewand zaghaft auf die Schwelle getreten; alles ist bestьrzt und wie geblendet ьber den neuen Ankцmmling in die Hцhe gefahren; die Engel starr und wie unentschlossen, was zu tun, die Blicke auf das Weib gerichtet.

Maria die sich erhoben hat, imperatorisch. Wer ist diese Person? - Als keine Antwort erfolgt. - Wer hat dich hereingelassen? - Woher kommst du? - Kommst du von drunten? - Bist du eine Gestorbene? - Oder was Besseres? - Eine Heilige? - Was willst du hier? - Mir Konkurrenz machen? - Mit welchem Recht. ? - Fдngt zu zittern an.

In diesem Augenblick kommt der Teufel hinter dem Weib herein, atemlos, als habe er sich verspдtet, macht eine tiefe Reverenz vor Maria.

Teufel devot. Gnдdige Frau, - das Weib vorstellend - meine Tochter!

Die Engel fahren kreischend nach links ab.

Maria die Thronstufen hinabsteigend, mit dem Ausdruck hцchster Verwunderung. Ah! -

Teufel den Eindruck abwartend; dann nach einer Pause. Ich hoffe, sie gefдllt dir?

Maria zцgernd, ihre Eindrьcke sammelnd. Gefallen? - Nein, dazu ist sie zu schцn. Dieses Biest schlдgt alle im Himmel und auf Erden. - Ich erwartete ein Scheusal.

Teufel. Gnдdige Frau, damit.

Maria unterbrechend, zornig. Gnдd'ge Frau! - Gnдd'ge Frau! - Ich bin die Immerwдhrende Jungfrau und Allerseligste Gottesmutter! - Merk' dir's! - Mit einem Blick auf das Weib.

Teufel sehr devot, halblaut. Diese feinen Unterschiede erfasst die noch nicht. Sie ist wie ein Kind.

Maria. Wie, spricht sie nicht?

Teufel. Gott bewahre!

Maria. Sie spricht keine Sprache?

Teufel. Sie spricht die Sprache, die alle Weiber sprechen, die Sprache der brennendsten Verfьhrung.

Maria. Ich meine, du bist ьber unser Programm hinausgeschritten. - Was soll diese sьperbe Person. -

Teufel. Ich musste sie in irgendeiner Art.

Maria einfallend. Wenn ich das wollte, konnte ich einen meiner Engel, ich konnte selbst.

Teufel. Ob, schцnste Frau, nimmermehr; Ihr habt vergessen.

Maria. Ja, ja! - Ganz richtig! - Jawohl! - - Aber warum so blendend? - Das reine Entzьcken! - Zum Teufel gewendet, halblaut. Kann man sich hier was vergeben?

Teufel. Du kannst sie glatt bewundern; noch weiss sie gar nichts.

Maria verschlingt das Weib mit ihren Blicken, geht dann in einer plцtzlichen Wallung auf sie zu und kьsst sie.

Das Weib fдhrt fast erschrocken zurьck.

Maria ьberwдltigt. Das volle Entzьcken! - Wie ein Kind!

Teufel mit komischem Pathos. »Rein aus der Hand des Schцpfers hervorgegangen!« -

Maria empfindet den Stich. Oh - buffone! - Wo hast du sie her?

Teufel sehr gespreizt. Gewisse Geheimnisse unserer Fabrikation kцnnen wir nicht mitteilen; - indes - die Mutter kann ich dir nennen.

Teufel. Eine gewisse Salome, - die schцne Kцpferin, - die sich mit einer Schnellung ihres Tanzbeins einen warmen Menschenkopf holte.

Maria sich besinnend. Haben wir die nicht heroben?

Teufel trocken. Nein, nein! - Solche Personen habt ihr nicht heroben.

Maria versunken in der Gestalt. . solche Personen habt ihr nicht heroben. Und so blendend! -

Teufel. Was du siehst, hat sie von der Mutter.

Teufel sarkastisch. Und noch einiges, was du nicht siehst! -

Maria zu ihm hinьberschauend, verstдndnisvoll. Jawohl! - Sonst? -

Teufel. Die Qualitдten des Vaters kommen erst spдter zum Vorschein; - wenn sie Ьbung hat.

Maria. Das glaub' ich!

Teufel. Ich war in meiner gloriosen Stimmung!

Maria die sich von der Gestalt nicht trennen kann. Und dieses keusche Entzьcken, dieses unvergleichliche Auge, dieser Impuls voll ьberirdischer Lust, dieser Gedanke von ьbermenschlicher Gьte und Mitleid soll die Menschen, sagst du, vergiften und verderben.

Teufel sehr bestimmt. Das soll es!

Maria. Soll es das? - Kann es das? -

Teufel hцhnisch. Kann es das? - Ich sag' dir, das in ihr verschlossene Gift ist so stark: nach vierzehn Tagen soll der, der sie berьhrt, mit Augen wie Glasklicker in die Welt schauen; seine Gedanken gerinnen ihm, und er schnappt nach Hoffnungsluft wie ein trocken gewordener Fisch; nach sechs Wochen betrachtet er seinen Kцrper und fragt: Bin das ich? - die Haare fallen ihm aus, die Wimpern fallen ihm aus, die Zдhne fallen ihm aus; Gebiss und Gelenke werden wackelig; nach drei Monaten ist er an seiner Menschenoberflдche durchlцchert wie ein Sieb, und er spekuliert an den Schaufenstern der Kauflдden herum, ob man etwa eine neue Menschenhaut kaufen kцnne; die Verzweiflung rinnt ihm nicht nur im Herzen zusammen, sondern lдuft ihm auch stinkend zur Nase heraus; die Freunde begucken sich gegenseitig, und wer in der ersten Phase der Vergiftung ist, lacht den aus, der sich in der dritten oder vierten befindet; nach einem Jahr fдllt ihm die Nase in den Suppenteller, und er lдuft zum Kautschukhдndler, um eine neue zu kaufen; dann verzieht er, geht an einen andern Ort, wechselt das Handwerk, wird mitleidig und sentimental, tut keinem Tierlein was zuleide, entwickelt moralische Gesinnungen, spielt mit den Mьcklein in der Sonne und beneidet die jungen Bдume im Frьhling; er wird katholisch, - wenn er protestantisch war; und protestantisch, - wenn er katholisch war; nach zwei, drei Jahren liegen ihm die Leber und die grossen Drьsen wie Mцrser im Leib und er denkt auf lockere Speisen; dann gimpelt's ihm im einen Aug', nach einem weiteren Vierteljahr ist es zu; nach fьnf, sechs Jahren beginnt ein Zucken und Schiessen im Kцrper auf und ab, wie ein Feuerwerk; er geht noch spazieren, und fleissig sieht er nach, ob die Fьsse noch unter dem Leib hervorkommen; noch etwas spдter zieht er es vor, im Bett zu bleiben; er liebt die Wдrme; nach acht Jahren etwa nimmt er sich eines Tages einen Knochen aus dem eigenen Gebдu, beriecht ihn und schmeisst ihn voll Grausen in die Ecke; er wird dann fromm, frommer, am frцmmsten; er liebt die Maroquinbдnde mit Goldschnitt und einem Kreuz darauf; und nach zehn Jahren liegt er schlank dort, ein verwelktes Skelett, mit gдhnend gegen den Kalkplafond aufgesperrtem Maul, das warum? fragt und stirbt. - - Die Seele gehцrt dann euch! -

Maria sich voll Abscheu wegwendend. Дh!

Teufel verwundert. Was? - Habe ich meine Sache nicht gut gemacht? - War die Arbeit nicht so bestellt? -

Maria die Hдnde vor dem Gesicht, schluchzend. Ach, die armen Menschen!

Teufel einfallend. . bleiben erlцsungsbedьrftig und erlцsungsfдhig! -

Maria die sich wieder umgewendet, starrt mit offenen Augen das Weib an, in deren Anblick sie versunken bleibt. Das Weib in der ursprьnglichen naiven, seiner unbewussten, schцnheitsvollen Haltung.

Man hцrt draussen ein Gerдusch, wie von Kommenden.

Maria erwachend und zur Tьre eilend. Nein, niemand soll herein! - Nachdem sie vor der Tьr die Kommenden erblickt. Nein, mein Sohn soll nicht herein; kann nicht herein, darf nicht herein. - Zurьckkehrend, wild. Schaff mir das Weib aus dem Haus! - Tu mit ihr, was du willst; aber fort, fort! - Augenblicklich! -

Teufel bittend. Liebe Maria, Immerwдhrende Jungfrau, Allerseligste Gottesgebдrerin, ich hдtte noch einige Wьnsche, ich denke, ich verdiente doch. du weisst.

Maria eilfertig. Ja, ja, - da sollst deine Stiege haben; aber nur fort, fort! -

Teufel larmoyant. Und Gedankenfreiheit! -

Maria. Freund, du denkst nur viel zu viel! - Ich will mir's ьberlegen, was ich befьrworten kann; - aber jetzt fort! -

Teufel mit einem schwachen Seufzer, verbeugt sich tief vor Maria, geleitet dann mit grosser Vornehmheit das Weib nach aussen, wohin er sie vorantreten lдsst.

Maria eilt hinterdrein, schaut starr mit offenem Munde den Gehenden nach.

Der Vorhang fдllt.

Rom. Ein Saal im pдpstlichen Palast, der zur Privatkapelle des Papstes umgestaltet ist; zur Rechten (von der Bьhne aus) ist an der Wand ein temporдrer Altar errichtet, an dem ein Priester amtiert; zur Linken, bis gegen die Mitte der Bьhne reichend, stehen Armsessel, zum Teil mit Betpulten davor, auf denen der Papst mit seiner Familie, darunter Cesare und Lucrezia Borgia, die Vanozza und Julia Farnese mit den Mitgliedern des heiligen Kollegiums, Bischцfen und Erzbischцfen, Almoseniern, dem Zeremonienmeister Burcard, dem Kapitдn der pдpstlichen Garde und anderen zum unmittelbaren Gefolge des Papstes Gehцrigen, Platz genommen; zu дusserst links, hinter den Stьhlen, stehen dichtgedrдngt und ohne das Ende des Saales auf dieser Seite erkennen zu lassen, teils Geistliche, teils niedere Beamte des pдpstlichen Hofstaates und ganz hinten auch etliche von der Dienerschaft, welche alle mit grцsserer oder geringerer Aufmerksamkeit der heiligen Handlung folgen. Von einem unsichtbaren, hцheren Chor zur Linken herab tцnen, dem Gang der Messe folgend, in Ermangelung eines Singchores, die larmoyanten, morosen Tцne einer gedдmpften Orgel. Erleuchtet wird der ganze Raum lediglich von den vier grossen Kerzen, die am Altar brennen, so dass die entfernter gelegenen Teile in Halbdunkel gehьllt sind. Im Hintergrund befindet sich ein einziges grosses Portal, welches offen steht.

Priester am Altar den man lдngere Zeit hantieren gesehen und flьstern gehцrt hat, nachdem ein kurzes Prдludium auf der Orgel beendet ist. Hoc est enim Corpus meum. - Das Flьstern und Zischeln geht weiter. - Hic est enim Calix Sanguinis mei, novi et aeterni testamenti; mysterium fidei; qui pro vobis et pro multis effundetur in remissionem peccatorum.

Wдhrend mitten unter den Zuhцrern, die teils knien, teils stehen, der Papst mit ьberschlagenen Knien und im Schoss gekreuzten Hдnden, wie es scheint, gleichgьltig dort sitzt, geht unter den ьbrigen, besonders unter den weiblichen Mitgliedern, ein lebhaftes Plauschen und Austauschen von Meinungen einher, welches von den Rьckwдrtsstehenden wiederholt durch ein diskretes Pst! unterbrochen wird.

Priester am Altar. Hostiam puram, hostiam sanctam, hostiam immaculatam.

Lucrezia teilt aus einer Tьte Konfetti an ihre jьngeren Geschwister aus.

Priester am Altar. Panem sanctum vitae aeternae, et Calicem salutis perpetuae.

Die Jьngeren scheinen sich um die Konfetti zu streiten; einiges fдllt zu Boden; sie eilen sich, es aufzuheben; man hцrt Raufen und Schimpfwцrter; Stьhle werden gerьckt; die Damen benehmen sich um die Kleinen, die Herren mahnen zur Ruhe; der Papst schaut hinьber und lдchelt; von rьckwдrts wiederholte Pst - Pst!

Priester am Altar, mit lauter Stimme. Per omnia saecula saeculorum.

Die Anwesenden mechanisch murmelnd. Amen.

Cesare ist von seinem Stuhl aufgestanden und begibt sich hinter die Lehne seines Vaters, des Papstes, zu dem hinьbergebeugt er sich lдngere Zeit halblaut unterhдlt; die Damen fangen ebenfalls unter sich ein halblautes Gesprдch an; die Kleinen, wieder beruhigt, molfern an ihren Konfetti.

Priester am Altar, halblaut. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi.

Bei diesen Worten ist das Weib plцtzlich auf die Schwelle des rьckwдrtigen Portals getreten. Hinter ihr sieht man eine schwarze Gestalt verschwinden. Sie ist in der gleichen naiv-zauberhaften Attitьde wie oben im Himmel und trдgt dasselbe weisse, jugendlich-zьchtige Gewand wie damals, von dem eine von der Beleuchtung der Kerzen unabhдngige Helle auszugehen scheint. - Die Orgel fдllt mit einem Agnus Dei ein.

Priester vollendet. miserere nobis!

Sofort entsteht eine heftige Erregung und grosse allgemeine Unruhe unter allen Anwesenden, deren Blicke starr gegen die Tьre gerichtet sind, und unter denen ein bald unentwirrbares Gemisch von staunenden Ausrufen von seiten der Mдnner, von Verwьnschungen von seiten der Frauen hin und her geht.

Priester am Altar, wie oben. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis.

Die Unruhe wдchst immer mehr; der Gardekapitдn ist einige Schritte gegen das Portal zu getreten; die Dienerschaft drдngt sich von dieser Seite immer stдrker gegen die Mitte des Saales.

Priester am Altar. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem.

Der Papst ist ebenfalls aufgestanden und schaut starr gegen die Tьre, wo das Weib in regungsloser Haltung verharrt; Gruppen bilden sich und pflegen in erregter Weise Meinungsaustausch. Der Zeremonienmeister Burcard ist von hinten vorgekommen, um sich mit dem Papst zu benehmen, der ihm aber kein Gehцr schenkt. Man hцrt die Kleinen schreien.

Priester vollendet und sagt sein Dominus vobiscum! - dessen Antwort: Et cum spiritu tuo nicht mehr vernommen wird.

Man hцrt jetzt aus der Menge Rufe, wie: Wer ist die? - Woher kommt die? - Eine Neapolitanerin! - Schafft sie hinaus! - Halt! Halt! - Man hцrt die Stimme des Papstes: Schonung! Schonung! -

Priester am Altar, wendet sich um, sieht erschrocken die Verwirrung, sagt aber sein Ite missa est. und erteilt darauf, ohne dass sich noch jemand um ihn kьmmert, den Segen.

Das Orgelspiel endet. Alle verlassen nunmehr ihre Plдtze und drдngen gegen die Tьre zu; die Mдnner zunдchst, die Frauen wie zurьckgeschoben; der Papst, umgeben von seinem Sohn Cesare, dem Zeremonienmeister und dem Gardekapitдn, geleitet das Weib, es vornehm bewillkommnend, unter grossem Nachdrдngen von seiten der Mдnner, unter lauten Ausrufen und Verwьnschungen von anderer Seite, etwas gegen die Mitte des Saals. - Der Priester hat sich inzwischen am Altar verbeugt und ist rechts abgegangen; ein Sakristan ist gekommen und lцscht vorschriftsgemдss die vier grossen Kerzen aus. - In dem so entstandenen Halbdunkel, in dem das Weib wie magisch beleuchtet herausglдnzt, sieht man noch, wie die Mдnner wie wild gegen die helle Gestalt losstьrzen, die der Papst jetzt fest unter den Arm genommen hat, wдhrend der Gardekapitдn den Degen zieht, Burcard die grossen mдchtigen Arme, wie zur Ruhe mahnend, hoch emporhebt, und Cesare wie wьtend gegen die Eindringenden um sich schlдgt. Die Betstьhle werden umgeworfen; man sieht vereinzelt Dolche in der Luft blitzen; im Hintergrund halbersticktes Weibergeschrei: He, Hilfe! - Ich bin's nicht! - Ich bin die Falsche! - Waffen! - Soldaten! - Man hцrt Lucrezias Stimme: Cesare! - Cesare! - Mio papa! - Zu Hilfe! - Schliesslich drдngt die Gruppe mit dem Weib und dem Papst in ihrer Mitte zur Tьre hinaus; alles wie wild nachstьrzend; die Frauen kreischend zu beiden Seiten ab; - der Vorhang fдllt. - Lдngere Zwischenpause.

Eine Strasse in Rom vor dem pдpstlichen Palast. Trьbe, nasskalte Morgendдmmerung; an einer Ecke ein tief herabgebranntes flackerndes Цllicht. - Totenstille.

Eine Tьre am pдpstlichen Palast цffnet sich leise und heraus tritt das Weib, die Rцcke knapp zugebunden, die halb entblцsste Brust vor der Kдlte schьtzend, mit verwirrten Haaren und hohlдugigen Blicks, ьbernдchtig und abgeschlagen; macht die Tьre leise hinter sich zu; schlьrft einige Schritte vorwдrts: sie hat zweierlei Pantoffeln an, beide zu gross; in den Ohren und am Hals reichen Brillantschmuck; schaut sich scheu und vorsichtig um; da bricht der

Teufel der bis dahin ungesehen lдngs einer Dachrinne im Schatten gestanden, hastig hervor, auf sie zu, gebieterisch Jetzt zu den Kardinдlen! Dann zu den Erzbischцfen! Dann zu den Gesandten! Erst zu den Gesandten der italienischen Staaten; dann zu den fremdherrlichen Gesandten! Dann zum Camerlengo! Dann zu den Neffen des Papstes! Dann zu den Bischцfen! Dann durch alle Klцster durch! Dann zu dem ьbrigen Menschenpack! - Tummle dich und halte die Rangordnung ein! - Weib langsam ab.

PanoBuchGes_2007-06-02j

Related Interests

Rating and Stats

Sharing Options

Document Actions

Pages 7 to 85 are not shown in this preview.

Pages 92 to 187 are not shown in this preview.

Pages 194 to 254 are not shown in this preview.

Pages 261 to 331 are not shown in this preview.

Page 338 is not shown in this preview.

Recommended Documents

Documents Similar To PanoBuchGes_2007-06-02j

More From MaxMustermann228

Footer Menu

Legal

Social Media

  • Copyright © 2017 Scribd Inc.
  • .
  • Browse Books
  • .
  • Mobile Site
  • .
  • Site Directory
  • .
  • Site Language:

Are you sure?

This action might not be possible to undo. Are you sure you want to continue?

Are you sure you want to delete this list?

Everything you selected will also be removed from your lists.

This book will also be removed from all your lists.

We've curated titles we think you'll love.

The rest of this title will be available soon

PanoBuchGes_2007-06-02j will be available on

The Elder Scrolls Online - Aus dem Archiv der Gelehrten

Sa, 24.05.2014 - 10:28 Uhr, Geschrieben von alceleniel

In einer neuen Ausgabe aus dem Archiv der Gelehrten berichtet Fürstin Cinnabar von Taneth von den Mysterien der Mundussteine, die es über in The Elder Scrolls Online zu finden gibt. Diese Mundussteine gewähren dem Spieler einen permanenten Buff, wenn sie aktiviert werden.

Mysterien der Mundussteine

Von Fürstin Cinnabar von Taneth

Der Einfluss von Aetherius, der Ebene der Magicka und Geister, auf Nirn steht außer Frage. Es durchdringt den Schleier des Vergessens durch laminare (und luminare) Perforationen, die hinterlassen wurden, als der Architekt Magnus und die Magna-Ge aus Mundus flohen, und schenkt den Sterblichen so Licht und Magie. Ungeachtet der Gründe für ihre Flucht (und bevor ich zu Ursprungstheorien zur Ära der Dämmerung und Gedankenexperimente für eine vollständige Trennung von Aetherius und Nirn abschweife), sind die Sterne, ihre Macht und ihre Ausrichtung schon lange das Thema intensiver Studien und in einigen Kulturen sogar Teil ganzer Kulte.

Die Ayleïden werden allgemein mit dem Gebrauch ätherischer Magie in Verbindung gebracht. Mehr hierzu könnt Ihr in meiner Arbeit Ätherische Fragmente erfahren, aber es genügt wohl, festzuhalten, dass sie in der Lage waren, das Sternenlicht zu manipulieren und einzufangen, was wir noch immer nicht vollständig verstehen. Das nedische Volk hatte ebenfalls ein Interesse an den Sternen, auch wenn sich ihre Kultur mehr auf die Theologie als auf magische Studien konzentrierte. Allerdings gibt es Beweise dafür, dass die höchsten Ränge der nedischen Priesterschaft uralte Rituale vollführten, die auch ätherische Magie umfassten. Wenn das, was von ihrer behäbigen, blumigen und nur unter Qual zu übersetzenden Poesie einen Anhaltspunkt darstellt, dann waren sie insbesondere von den Sternbildern und deren Aspekten fasziniert.

Jedem Sternbild ist eine eigene magische Domäne zugewiesen, wie es auch die Mundussteine beweisen, die weiterhin spürbare Energie verströmen und Individuen beeinflussen. Wir wissen nicht, wer diese Steine (die ihr in allen Provinzen Tamriels finden könnt) errichtete oder für welchen Zweck, aber ihre magische Resonanz zeigt uns eindeutig auf, dass die Signatur jedes einzelnen Sternbilds recht einmalig ist. Dies wirft Fragen auf: Wurden die einzelnen Sternbilder bewusst von den Magna-Ge geschaffen, die einen Teil ihrer Essenz in das von den Sternbildern ausgehende Licht einbrachten? Ist jedes Sternbild ein Fenster in eine andere ätherische Ebene, so wie Sovngarde oder die Fernen Ufer?

Meine eigenen, sorgfältigen Untersuchung mehrerer Steine in der Alik'r-Wüste, die meine begrenzten Geldmittel nahezu völlig aufgebraucht haben, haben ein interessantes Phänomen offenbart. Jeder kennt die Wächtersternbilder – den Magier, die Diebin und den Krieger. Man sagt, dass sie die anderen Sternbilder vom zerstörerischen Chaos der Schlange bewahren, aber meine Forschung hat möglicherweise einen Teil der magischen Grundfesten dieser Legende offengelegt. Eine Untersuchung des Kriegersteins hat starke ätherische Strömungen aufgedeckt, die von den Sternen herab in den Stein und dann nach außen verlaufen, was auf ein Tamriel umspannendes Netz schließen lässt. Ich kann nicht sagen, warum kein anderer Gelehrter oder Magier bisher hierzu Stellung bezogen hat. Mundussteine sind kaum erforscht und es ist möglich, dass diese Energie nicht stets aktiv ist.

Ich habe die Theorie, dass es andere, zugehörige Steine gibt, die bisher noch nicht entdeckt wurden und die die Macht der Sternbilder weiter konzentrieren. Könnten diese magischen Pfade manipuliert – oder noch interessanter: umgekehrt – werden, um eine Art ätherische Rückführung zu ermöglichen? Was würde uns dies ermöglichen und was könnten wir so über die Verbindung zwischen Mundus und Aetherius selbst erfahren?

Ich fürchte, dass meine Arbeiten in diesem Bereich weitaus mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet haben, aber Ihr seid von der Bedeutung dieser Forschung zweifellos genauso begeistert wie ich es bin. Unglücklicherweise bin ich auf Schwierigkeiten gestoßen, weitere Geldmittel für dieses Projekt zu erlangen, und ich suche nach neuen Finanziers. Ich hoffe, dass ich diese faszinierende Entdeckung baldmöglichst weiter verfolgen kann.

Fürstin Cinnabar beantwortet eure Fragen:

Wie viele et'Ada gibt es wirklich? Gibt es Millionen? Tausende? Nur eine Handvoll? Das ist ein wenig kompliziert, denn wenn man von der Schöpfung hört, dann findet nur eine Handvoll et'Ada Erwähnung, aber es gibt Unmengen von Daedra im Reich des Vergessens und Millionen von Sternen am Himmel, die von den Magna-Ge hinterlassen wurden, als sie sich aus Mundus zurückzogen. – Von jack-wagon-jacob

Fürstin Cinnabar sagt: „Die et'Ada sind die ‚ursprünglichen Geister‘, deren Existenz der Schöpfung von Mundus vorausgeht. Die mit einer anuischeren oder rechtschaffenderen Valenz wurden zu den Aedra, die sich selbst opferten, um die Welt der Sterblichen hervorzubringen. Die mit einer padomaischeren oder chaotischeren Valenz wurden zu den Daedra, die die metamorphischen Ebenen des Reichs des Vergessens bewohnen, und die Magna-Ge, die sowohl Mundus als auch das Reich des Vergessens verließen und denen man aber nachsagt, sie könnten zurückkehren. Der Versuch, die Zahl der et'Ada zu bestimmen oder zu zählen, ist zum Scheitern verurteilt, denn sie übersteigen das Verständnis der Sterblichen und unsere Wahrnehmung dieser Wesen beschränkt sich auf umrissene Schatten ihrer komplexen Realität. Zahlreiche Gelehrte wurden allein durch den Versuch verrückt.“

Was im Namen des Vergessens sollen diese Himmlischen sein? – Von Darkweaver

Fürstin Cinnabar sagt: „Wir zählen auf Euch, auf dass Ihr Euch Eures Namens als würdig erweist, das Dunkle Rätsel der Himmlischen zu lüften. So macht Euch bereit, den Gefahren Kargsteins zu trotzen und den Himmlischen das Geheimnis ihrer Herkunft zu entreißen. Und bitte schickt Eure Erkenntnisse an Fürstin Cinnabar, Turm der Fünften Doktrin, Taneth, Hammerfall, und ich mache daraus die Literatur, die Tamriel mitreißen wird. Und möge Onsis helle Klinge Euch führen.“

Ätherische Fragmente

von Fürstin Cinnabar von Taneth

So mancher unerfahrene Schüler tut sich schwer beim Einstieg in die Studie der Ebenen. Anders als mein Zeitgenosse Phrastus von Elinhir, der Leser mit seiner selbstsüchtigen Agenda verschreckt, beginne ich gerne mit einem vorurteilsfreien, konkreten Beispiel. Das Studium ätherischer Fragmente führt zwangsläufig zum umfassenderen Thema der Ebenen.

Natürlich habt Ihr schon einmal eine Sternschnuppe gesehen. Eine solche entsteht, wenn ein Stück von Aetherius, Ebene der Geister und Quelle der Magie, sich löst und auf Nirn herabfällt. Nach einem solchen Ereignis kann man zweierlei Materialien finden: Meteoreisen und Meteorglas. Beide verfügen über herausragendes magisches Potenzial. In diesem Text konzentriere ich mich auf das seltenere Meteorglas, seine Verwendung in der Geschichte und seine verschiedenen Erscheinungsformen.

Die Ayleïden, die Elfen, die in der Ersten Ära in Cyrodiil geherrscht haben, machten regen Gebrauch von diesen Himmelssteinen. Mithilfe ihres umfangreichen Verständnisses der magischen Künste erschufen sie blaue Welkyndsteine und Varlasteine, die die Macht des Sternenlichts aus Aetherius nutzen und Magicka speichern, verzauberte Gegenstände aufladen und unendliches Licht erschaffen konnten. Einige beherbergten sogar Zerstörungszauber als automatische Verteidigung.

Die Geheimnisse der Herstellung dieser Sternengefäße sind uns nicht mehr bekannt. Die Ayleïden konnten sie durch Replikation und Verzauberung von Meteorglas in erheblichen Mengen erschaffen. Versuche, neue Welkyndsteine oder Varlasteine zu synthetisieren oder auch nur ungeladenes Meteorglas zu reproduzieren sind fehlgeschlagen. Oft zerfallen die ursprünglichen Steine nach Experimenten zu nutzlosem Staub, was die Forschung zusätzlich erschwert und gefährliche Expeditionen in Ayleïdenruinen erforderlich macht.

Die modernen, goldfarbenen Malondosteine und Culandasteine ähneln blauen Ayleïdenfragmenten. Sie wurden von den Hochelfen erschaffen oder entdeckt und sind zumeist auf den Sommersend-Inseln zu finden. Die wiederaufladbaren Malondosteine können von Zauberern als Quelle von Magicka angezapft oder zur Wiederherstellung von Ladungen verzauberter Gegenstände verwendet werden. Culandasteine erzeugen ein helles, goldfarbenes Licht. Sie können magische Effekte auslösen oder Magicka speichern, werden bei Verwendung oder Leerung jedoch immer zerstört.

Vielleicht stoßt Ihr auf Behauptungen von Phrastus, der blind ist vor Liebe zur elfischen Kultur, dass die Altmer die Geheimnisse der Ayleïden entschlüsselt und verbessert haben. Er behauptet sogar, dass sie Malondosteine und Culandasteine anbauen wie ein Bauer sein Getreide. Die vernünftigere Theorie lautet, dass durch Experimentieren mit Ayleïdensteinen und unbearbeitetem Meteorglas eine zuverlässigere Methode des Wiederaufladens entdeckt wurde.

Himmelsprismen, eine weitere Art ätherischer Fragmente, brechen in Stücke, wenn sie während bestimmter Mondzyklen auf Nirn herabfallen. Wenn drei Stücke aufeinandertreffen, formen sie auf unbekannte Weise ein silberfarbenes Prisma. Die Macht, die dieses Verschmelzen freigesetzt hat, übertragen sie auf ein Wesen in der Nähe. Wie andere Himmelssteine sind auch sie relativ selten, und man kommt nur schwierig an Proben, die man untersuchen kann. Auch wenn sie vom Himmel stammen, so werden sie häufig im Untergrund gefunden. Vermutlich empfanden die Bewohner der Tiefen ihre Licht spendenden Eigenschaften als überaus nützlich.

Ich hoffe, dass man durch genug Studium und Experimente in Erfahrung bringen wird, wie man diese nützlichen Gegenstände herstellen kann und dadurch zu einem umfassenderen Verständnis der Ebenen und ihrer Macht gelangt.

The Elder Scrolls Online

Guides

TES V: Skyrim & TES IV: Oblivion

Partnerseiten

Trailer

Forendiskussion

Global Gameport bloggt.

ESO bei Amazon.de

AC Classic Theme 1.0 © by vandit the bandit

Eso ätherischer staub

Tamriel Trade Centre

Post, Browse, Suche und Handel

beliebte Items

© 2015 by Steven Chen All rights reserved

Tamriel Trade Centre was created using content and materials from The Elder Scrolls® Online: Tamriel Unlimited™ © ZeniMax® Online Studios, LLC or its licensors. This site is not affiliated with ZeniMax Online Studios, and ZeniMax Online Studios is not responsible for any of the content on, or the privacy policy of this site.

Windows®, Xbox® and their logos are registered trademarks of Microsoft Corporation

Sony PlayStation® and its logo are registered trademarks of Sony Inc.

Комментариев нет:

Отправить комментарий

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...

xiaomi_staubsauger

Review: Xiaomi Mi Robot Vacuum Highlight – Half the price of the competition, yet equal performance and better navigation 2016 was a...